Wuppertal. . Das Gesundheitsamt Wuppertal zählte bisher 49 Fälle von Augengrippe. Auch Patiententen aus Nachbarstädten sind betroffen. Die Augengrippe ist hochansteckend und für die Betroffenen sehr unangenehm. Ärzte sind weitgehend machtlos, denn Antibiotika helfen gegen die Augengrippe nicht.

Die Augengrippe ist hochansteckend. Stark gerötete Augen, geschwollene Bindehäute, Juckreiz, verklebte Lider: „Augengrippe“ wird die von sogenannten Adenoviren verursachte Bindehautentzündung gemeinhin genannt. Einmal ausgebrochen, ist die „Augengrippe“ wegen immer neuer Ansteckungen mitunter nur schwer in Griff zu bekommen. In Wuppertal wurden in den vergangenen zweieinhalb Wochen 49 Fälle registriert; 18 der betroffenen Patienten kommen aus umliegenden Städten wie Solingen oder Remscheid. Die Behörden sind alarmiert. Eine gemeinsame Quelle der Infektionen konnte bislang nicht ausfindig gemacht werden, heißt es bei der Stadt.

Für Betroffene ist die Augengrippe sehr unangenehm

Für die Betroffenen ist die Augengrippe sehr unangenehm. Neben Juckreiz gehören Lichtscheu, ein Fremdkörpergefühl und Tränenfluss zu den Beschwerden. Antibiotika helfen nicht. „Es können nur reizlindernde Mittel gegeben werden“, sagt Dr. Annette Jurke vom Landeszentrum Gesundheit. Ganz wichtig: Hygiene. Damit das Augensekret nicht weitergegeben wird, sollen betroffene Patienten separate Handtücher sowie Papiertaschentücher nutzen und sich möglichst nicht die Augen reiben (was ein Mensch sonst statisch etwa 14 Mal am Tag tut). Schwimmbad- und Saunabesuche sind bis zur völligen Heilung tabu.

Das Virus unter dem Elektronenmikroskop.
Das Virus unter dem Elektronenmikroskop. © cdc

340 Fälle von „Augengrippe“ wurden den Behörden NRW-weit im vergangenen Jahr gemeldet (2011: 259). Experten gehen aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Erkrankungen höher liegt. Einzelne Fälle wurden zuletzt auch aus Mülheim, Oberhausen, Essen, Düsseldorf und Krefeld gemeldet.