Essen.. Ins Ruhrgebiet zieht es Schauspieler wie Iris Berben, Mario Adorf und Florian David Fitz. Ihr Ziel: die Lichtburg in Essen, Deutschlands größtes Einzelkino. Hier feiern sie mit ihren Filmen Premiere. „Das Kino ist ein Traum“, lobt Hannelore Elsner, „und das Publikum ist toll“.
Schauspieler Henry Hübchen hätte sich in dieser Woche im Grunde in Essen einmieten können. Am Dienstagabend stand er noch mit „Jesus“ Florian David Fitz auf dem Roten Teppich. Am kommenden Samstag hat er er sich schon wieder zu einer Premiere in der Lichtburg angesagt – in Begleitung des kleinen Abenteurers Huck Finn. Gestern noch der abtrünnige Erzengel Gabriel, morgen schon ein Sklavenhändler im Geschichtenreich des Erzählers Mark Twain – so reich kann ein Schauspielerleben sein. So abwechslungsreich ist derzeit auch die Spanne der Lichtburg-Premieren.
Ende November freute sich das Publikum mit Kinostars wie Johanna Wokalek und Iris Berben über „Die Anleitung zum Unglücksein“. Dann kam Kino-Titan Mario Adorf mit „Die Libelle und das Nashorn“ in Deutschlands größtes Einzelkino, das nun mal nicht in Berlin oder Köln steht, sondern in Essen und sorgte für bundesweite Aufmerksamkeit in den Abendnachrichten. Am Dienstagabend war dann Weltpremiere für „Jesus liebt mich“, das Regiedebüt des derzeitigen Medienlieblings Florian David Fitz. Filmverleih Warner hatte groß aufgefahren. Der überdachte Teppich hatte Oscar-Ausmaß, Moderator Steven Gätjen (Schlag den Raab) hat die Oscarnacht zumindest mal moderiert. Sogar die leidige Handy-Abgabe inklusive Sicherheitskontrolle (eine bei Premieren übliche Anti-Piraterie-Maßnahme) ging an den 1000 Gästen nicht vorüber.
Das Publikum ist toll!
Fragt man dabei Stars wie Hannelore Elsner, warum es sie mit ihren Filmpremieren immer wieder nach Essen zieht, bekommt man eine einfache Antwort: „Das Kino ist ein Traum. Und das Publikum ist toll.“ Man könnte so ein Rote-Teppich-Geraune als höfliche Floskeln abtun, wenn die aktuelle Situation nicht der beste Beleg wäre. Vier Welt-, Deutschland- und NRW-Premieren in drei Wochen, das ist zumindest gefühlt ein Rekord. „Die Anfragen haben schon zugenommen“, bestätigt Lichtburg-Mitarbeiterin Christiane Hüls. Freilich habe der deutsche Film Stoßzeiten, Herbst und Frühling. Aber: „Wer schon mal eine Premiere in der Lichtburg gemacht hat, der kommt meist auch wieder.“