Düsseldorf. . Der Landtag hat die die Zulassung eines fünften Spielcasinos in NRW beschlossen. Es gilt als ausgemacht, dass Köln der Standort wird. Doch Düsseldorf will es auch – keine 30 Kilometer weg vom Casino Duisburg.

Nordrhein-Westfalen bekommt ein weiteres Spielcasino – das hat der Landtag beschlossen. Standort soll Köln werden – darauf hat sich die Landesregierung offenbar festgelegt. Aber es gibt Einspruch – und der kommt, woher eigentlich sonst, aus Düsseldorf.

In dieser Woche schrieben die Bundestagsabgeordnete Gisela Piltz (FDP) und der Europaabgeordnete Klaus-Heiner Lehne (CDU) an Innenminister Ralf Jäger (SPD). Die Absender vertreten in ihren Parlamenten Düsseldorf. Sie wiesen darauf hin, dass die Landeshauptstadt ein „niveauvolles Umfeld“ biete und auch ein geeignetes Gebäude hätte: das Regierungsschlösschen, einen wilhelminischen Säulenbau am Rhein, der bislang von der Bezirksregierung genutzt wird und der es trotzdem schafft so auszusehen, als ginge hier James Bond ein und aus.

„Köln hat starke Bataillone“

Ob das noch jemanden beeindruckt? Dass es Köln werden soll, gilt zwischen den Fraktionen von SPD und Grünen als ausgemacht. Das Kabinett fällt die Entscheidung offiziell erst im Januar. Doch schon jetzt heißt es aus den Reihen der Landesregierung: „Köln hat starke Bataillone.“

Casino wird Spielbank

Die Spielbank Hohensyburg (hier der Interblock zum Multi-Roulette) investiert zur neuen Ausrichtung und zum Umbau.
Die Spielbank Hohensyburg (hier der Interblock zum Multi-Roulette) investiert zur neuen Ausrichtung und zum Umbau. © Knut Vahlensieck
Ein Touch-Screen-Spielautomat.
Ein Touch-Screen-Spielautomat. © Knut Vahlensieck
Spielbankdirektor Franz Hirthammer.
Spielbankdirektor Franz Hirthammer. © Knut Vahlensieck
Arbeiten zur neuen Ausrichtung und zum Umbau.
Arbeiten zur neuen Ausrichtung und zum Umbau. © Knut Vahlensieck
Multi-Roulette (Interblock).
Multi-Roulette (Interblock). © Knut Vahlensieck
Arbeiten zur neuen Ausrichtung und zum Umbau.
Arbeiten zur neuen Ausrichtung und zum Umbau. © Knut Vahlensieck
Spielbankdirektor Franz Hirthammer.
Spielbankdirektor Franz Hirthammer. © Knut Vahlensieck
Touch-Screen-Spielautomat.
Touch-Screen-Spielautomat. © Knut Vahlensieck
Spielbankdirektor Franz Hirthammer.
Spielbankdirektor Franz Hirthammer. © Knut Vahlensieck
Touch-Screen-Roulette.
Touch-Screen-Roulette. © Knut Vahlensieck
Spielbankdirektor Franz Hirthammer.
Spielbankdirektor Franz Hirthammer. © Knut Vahlensieck
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In Köln verweist Wirtschaftsdezernentin Ute Berg (SPD) auf die Standortvorteile ihrer Stadt: Millionenstadt, größte in NRW, riesiges Einzugsgebiet. Nur eine Immobilie hat sie noch nicht. „Wir sind uns aber ganz sicher, dass wir einen guten Standort anbieten können.“ Unter gut versteht man dabei aber nicht dasselbe wie in Düsseldorf. Als der Kölner Landtagsabgeordnete Martin Börschel (SPD) mit zwei sehr repräsentativen Vorschlägen konfrontiert wurde, sagte er: „Die Vorstellungen von Casinos, wie sie in James-Bond-Filmen präsentiert werden, gehören der Vergangenheit an.“

25 Kilometer Abstand zwischen Casino und Casino?

Das wird man in Duisburg bestätigen, wo das derzeit erfolgreichste der vier Westspiel-Casinos in NRW im modernen City-Palais zu Hause ist. Duisburg hat allen Grund, Köln die Daumen zu drücken oder noch besser Königswinter, das das Casino gerne auf dem Petersberg unterbringen würde. Denn vor fünf Jahren, als Duisburg eröffnete, führte das zu einem Einbruch der Besucherzahlen in Dortmund-Hohensyburg. „Kannibalisierung der Spielcasinos“ schrieb diese Zeitung damals. Bei Westspiel in Duisburg heißt es, dass Casino-Gäste bis zu 80 Kilometer fahren. Bis Düsseldorf sind es 25, bis Köln 75 und bis Königswinter 100.