Mönchengladbach. . Ein 21-jähriger Mann ist in einer Mönchengladbacher Tankstellen von einem Polizisten mit einer Pistole angeschossen und schwer verletzt worden. Warum es zu den Schüssen kam, war am Mittwoch noch unklar - klar war nur, dass der 21-Jährige auf frischer Tat bei einem Überfall ertappt worden war.

Schmerzhaft: Mit einem Schuss hat ein Polizist einen Tankstellenräuber an Gesäß und Genitalien verletzt. Der 21-Jährige hatte zuvor die Kassiererin mit einem Messer bedroht und „Überfall“ gerufen. Möglicherweise hatte der Mann die Tankstelle in Mönchengladbach-Rheydt auch nicht zum ersten Mal heimgesucht.

Der Beamte war mit seinen Kollegen am Dienstagabend gegen 22 Uhr jedenfalls nicht zufällig vor Ort. Das Tankstellenpersonal hatte am Nachmittag die Polizei verständigt, weil ein junger Mann ums Gelände streifte. Der Mann war mit seiner schwarzen Hose und silbernen Schuhen genauso auffällig gekleidet wie ein Räuber, der die Tankstelle am 21. Juli schon einmal überfallen hatte – da allerdings mit Erfolg.

Räuber ist nicht vernehmungsfähig

Der Polizist hatte sich am Abend in einem Nebenraum versteckt und war bei dem Überfall eingeschritten. Er schoss zwei Mal auf den maskierten Räuber. Wie genau es dazu kam, war gestern zunächst unklar. Angeblich soll der 21-Jährige mit dem Messer angegriffen haben. Staatsanwalt Peter Aldenhoff mochte sich dazu auf NRZ-Nachfrage nicht äußern: „Wir müssen erst die Videobilder aus der Tankstelle auswerten.“ Die Kassierin konnte zu den Schüssen nichts sagen. „Sie hat nach dem Überfall einen Black-Out, möglicherweise stand sie unter Schock“, sagte Aldenhoff.

Der verletzte Räuber schleppte sich nach den Schüssen zu einem Auto, in dem drei Bekannte des Mannes saßen. Diese sollten ihn zu einer Klinik bringen. Polizeibeamte stoppten das Auto, nahmen den 21-Jährigen und die mutmaßlichen Komplizen fest. Die drei Männer wollten mit dem Überfall nichts zu haben und erklärten gegenüber der Polizei, sie hätten nur im Auto gesessen: „Ob das stimmt, werden wir klären“, so Staatsanwalt Aldenhoff. Der 21-Jährige war zunächst nicht vernehmungsfähig.