Duisburg. Seit zwei Wochen ist die Internetseite der Polizei in Nordrhein-Westfalen offline. Grund dafür ist ein Hacker-Angriff, bei dem zwar kein Schaden angerichtet wurde, aber der Sicherheitslücken aufgezeigt hat. Es müsse wohl ein komplett neuer Internetauftritt erstellt werden, so die Polizei.

Mehr als zwei Wochen mach dem mutmaßlichen Hackerangriff auf ihr Computernetzwerk sucht die nordrhein-westfälische Polizei weiter fieberhaft nach dem Täter. "Der Hacker ist bislang nicht identifiziert", sagte der Direktor der Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW), Jürgen Mathies, am Montag in Duisburg. Die Ermittlungen würden fortgesetzt.

Die Internetseite http://www.polizei.nrw.de bleibt unterdessen bis auf unbestimmte Zeit abgeschaltet. Bei der Überprüfung der Netzwerksicherheit seien "gravierende Fehler" entdeckt worden, räumte Mathies ein. Nach einer ersten Zwischenbilanz müsse wohl ein komplett neuer Internetauftritt erstellt werden. "Deshalb können wir den Zeitrahmen leider noch nicht abschätzen", sagte der LZPD-Chef.

Hacker hat Polizei auf Sicherheitslücken hingewiesen

Spezialisten für Cyberkriminalität untersuchen derzeit die Daten des abgeschalteten Systems auf illegale Zugriffe. Nach dem bisherigem Stand der Ermittlungen gab es aber nur einen einzigen Hackerangriff, der sich am 27. Januar ereignet hatte. Daraufhin war die Seite dann am 30. Januar komplett vom Netz genommen worden.

Laut LZPD drang der Hacker zwar in das geschützte Presseportal des Netzwerks ein, richtete dabei aber keinen Schaden an. In einer Mail an die Polizei habe er vielmehr auf bestehende, zu schließende Sicherheitslücken ihres Internetauftritts hingewiesen.

In das speziell geschützte interne Netz der Polizei, in dem unter anderem Ermittlungsdaten abgelegt sind, sei der Täter nicht vorgedrungen, versicherte Mathies. "Dieses Netz hat sich bei Tests durch externe Computerexperten als sicher erwiesen. Die Funktionsfähigkeit der Polizei war und ist nicht gefährdet."

Polizei will möglichst bald wieder online sein

Auf ihrer Internetseite hatte die Polizei für die Bürger Fahndungsaufrufe und Hinweise zu den einzelnen Dienststellen online gestellt sowie über ihren Beruf informiert. Zudem konnten über die Internetwache online Anzeigen erstattet werden.

Deshalb arbeiten die Beamten nun an Übergangslösungen, um ihre Internet-Präsenz kurzfristig zumindest teilweise wieder herzustellen. Den Bürgern solle zügig ermöglicht werden, Anzeigen und Hinweise wieder online aufgeben zu können, kündigte Mathies an. Für die Aufarbeitung des Vorfalls beauftragte das LZPD zudem eine auf IT-Recht spezialisierte Anwaltskanzlei. (dapd)