Lübeck/Detmold. . Die seit Wochen vermisste Kurdin Arzu Ö. aus Detmold ist offenbar tot. Das ergibt sich aus der Obduktion einer Frauenleiche, die die Polizei in der Nähe von Lübeck gefunden hatte. Die junge Frau könnt Opfer eines “Ehrenmords“ geworden sein.
Bei der in Großensee in Schleswig-Holstein entdeckten toten Frau aus Detmold konzentriert sich der Tatverdacht auf die Familie. Fünf Geschwister der jungen Kurdin - eine Schwester und vier Brüder - säßen bereits seit dem Verschwinden der 18-Jährigen in Untersuchungshaft, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.
Medienberichten zufolge soll es sich um einen sogenannten Ehrenmord handeln. Diesen Verdacht wollte der Sprecher nicht bestätigen. Die Familienangehörigen schweigen bislang.
Die 18-Jährige war Anfang November aus der Wohnung ihres Freundes entführt worden. Hintergrund ist vermutlich die Liebesbeziehung der beiden, die von ihrer Familie nicht toleriert wird.
Fall war auch Thema bei "Aktenzeichen XY..."
Am Freitag war die Leiche auf einem Golfplatz in Norddeutschland gefunden worden. Die Polizeibehörden wollen nun Ermittlungsergebnisse und Spuren abgleichen.
Das Obduktionsergebnis und weitere Ermittlungsergebnisse deuten nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Samstag darauf hin, dass die Frau eines gewaltsamen Todes gestorben ist. "Es wird frühestens im Laufe der kommenden Woche mit weiteren Ergebnissen zu rechnen sein", teilten die Ermittler am Samstag mit.
Im Dezember war der Fall auch Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...". Trotz zahlreicher Hinweise hatte sich damals jedoch keine heiße Spur ergeben. (dapd)