Münster. . Klimakiller oder angenehme Wärmespender an frostigen Tagen? Heizpilze sind in vielen NRW-Städten zum Streitthema geworden. Die Stadt Münster geht nun in die Offensive: Sie will Heizpilze verbieten. Einen entsprechenden Beschluss bereitet der Stadtrat vor. Die Entscheidung könnte wegweisend für ganz NRW werden.

Heizpilze sind in vielen Städten Nordrhein-Westfalens ein heißes Thema. Wirte nutzen sie, um auch in Herbst und Winter eine Außengastronomie anbieten zu können. Umweltschützer sehen in den Wärmeöfen „Klimakiller“. Als wohl erste Stadt in NRW will Münster Heizpilze vor Restaurants verbieten. Der Stadtrat soll in Kürze einen solchen Beschluss fassen

„Klimaschutz spielt dabei auch eine Rolle“, sagte Stadtsprecher Joachim Schiek gestern auf NRZ-Nachfrage. Vor allem aber gehe es darum, der zuletzt in der Innenstadt immer stärker Raum greifenden Außengastronomie klare Regeln zu geben. Eine soll sein, dass der Betrieb vor der Lokaltür auf die Monate März bis Oktober beschränkt ist. Damit allein mache man Heizpilze schon weitgehend unnötig, trotzdem sei auch noch ein ausdrückliches Verbot vorgesehen. „Niemand muss unbedingt auf Neujahr im Lokal draußen sitzen“, meint Schiek.

Energie-Verschwender

Beim NRW-Umweltministerium hat man keine Kenntnis davon, ob noch in anderen Städten Verbote geplant oder bereits realisiert sind. „Heizpilze haben einen Energiebedarf, Wie der Umgang mit ihnen geregelt wird, ist Sache der Kommunen“, sagte ein Sprecher. Er verwies auf eine Studie des Umweltbundesamtes, wonach die Geräte derart verschwenderisch mit Energie umgehen, dass man von ihrem Gebrauch absehen sollte.