Duisburg/Ruhrgebiet. . Gute Nachricht für alle, die von den Xella-Bröselsteinen betroffen sind: Eine Verjährung der Schadenersatzansprüche ist erst einmal vom Tisch. Das erklärten sowohl Bröselstein-Hersteller Haniel also auch Rechtsnachfolger Xella.

Im Bröselstein-Skandal sind Verjährungen zunächst vom Tisch. Schadenersatzansprüche, die auf fehlerhaften Kalksandsteinen des Haniel-Konzerns beruhen, verfallen nicht am Jahresende. Das erklärten Bröselstein-Hersteller Haniel und Rechtsnachfolger Xella gegenüber der WAZ.

Die Zusage soll Geschädigten die Angst nehmen, ihre Ansprüche nicht mehr rechtzeitig geltend machen zu können. Nach Firmenangaben sind inzwischen rund 400 Objekte von Steinfraß betroffen. Eine Karte der Rhein-Ruhr-Region, die Xella und Haniel als Anzeige in großen Tageszeitungen schalten, zeigt bisherige Schadensschwerpunkte.

Danach verbreitet sich der Steinfraß vor allem in Duisburg und Umgebung. Auch Düsseldorf, Moers und Krefeld sind Bröselstein-Zonen. Der Schadenskorridor reicht von der holländischen Grenze bis ins Weserbergland.

Die Schäden betreffen Millionen fehlerhafter Kalksandsteine, die Haniel von 1987 bis 1996 herstellen ließ. Die Steine, die in Tausenden von Objekten stecken, lösen sich nach Kontakt mit Nässe auf. Den wirtschaftlichen Schaden trägt Haniel. Er liegt bisher bei 28 Millionen Euro. Weitere 30 Millionen hat Haniel zurückgelegt. In einem Interview mit der WAZ wehrt sich Xella-Chef Jan Buck-Emden gegen den Verdacht des Versicherungsbetruges.Heute klagt ein Bröselstein-Opfer am Landgericht Duisburg auf Schadenersatz.

Diese Karte skizziert die bisherigen rund 400 Bröselstein-Schäden an Rhein und Ruhr. Je dicker der blaue Punkt, desto gehäufter die Steinfraß-Schäden.