Essen. Prof Dittmer: In einigen Tagen ist der Höhepunkt erreicht: „Über Omikron in die Endemie“. Eine Impfpflicht sei nur für Risikogruppen sinnvoll.

Der Chefvirologe der Uniklinik Essen, Professor Ulf Dittmer, verbreitet Optimismus in Sachen Pandemie und fordert von der Politik Festlegungen, welche Einschränkungen man „stufenweise zurückfahren kann“.  Denn der Höhepunkt der aktuellen Welle sei demnächst überschritten. In unserem Coronatalk „19 – die Chefvisite“ nennt Dittmer dafür Mitte Februar als Zeitraum, denn der Anstieg der Infektionszahlen flache bereits ab.

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Dann werde sich auch die aktuell durch Erkrankungen und Quarantäne schwierige Personallage in den Krankenhäusern entspannen und es könnten auch mal „Sektkorken knallen“, so Dittmer. Das zeige auch der Blick ins Ausland, zum Beispiel nach Dänemark und Großbritannien. Seine Prognose: „Über Omikron könnten wir in die Endemie kommen.“

Impfpflicht vor allem als Schutz vor schweren Verläufen 

Eine Impfpflicht hält Dittmer für „medizinisch sinnvoll“, wenn sie nur für Risikogruppen und ältere Menschen gelten sollte. Denn diese seien ohne Schutz durch die Impfung auch bei Omikron von schweren Verläufen bedroht: Neue Daten aus den USA etwa zeigten, dass Corona-Todesfälle dort „fast ausschließlich über 60-jährige Ungeimpfte“ beträfen.

Insgesamt seien in den USA inzwischen „mehr Menschen an Omikron als an Delta gestorben“, betont Dittmer. Während die aktuellen Impfstoffe „nur Wochen oder Monate“ gegen eine Infektion schützten, bestehe durch sie weiterhin „fast 100-prozentiger“ Schutz vor schweren Erkrankungen.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Die Funke Mediengruppe begleitet die Sendung. Alle Folgen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

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