Essen. Prof. Dittmer hinterfragt den Sinn der 2G-Regel im Einzelhandel und hält einen zweiten Omikron-Peak durch die Untervariante BA.2 für möglich.

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Im Einzelhandel herrscht viel Unverständnis für die 2G-Regel. Auch der Chefvirologe der Uniklinik Essen, Professor Doktor Ulf Dittmer, sieht darin keinen großen Gewinn im Kampf gegen die Pandemie. Für Ihn sei es viel wichtiger, dass der Mund-Nasen-Schutz innerhalb von Geschäftsräumen konsequent getragen werde.

Im Gespräch mit der Journalistin Julia Neikes erklärt Prof. Dittmer außerdem, dass Großveranstaltungen mit 2G-Plus-Regelung und Mund-Nasenschutz-Pflicht zwar ein Risiko seien, dieses aber verantwortbar sei. Er gehe zudem davon aus, dass es bis zum Sommer weiterhin nicht unproblematisch sein wird, Großveranstaltungen durchzuführen. Allerdings würde es auch dort irgendwann „den Übergang zur Normalität“ geben, so Dittmer weiter.

Weiterer Peak durch BA.2?

Im Laufe des Gesprächs geht es auch um die neue Untervariante von Omikron namens BA.2. Hierbei gebe es bereits eine Verschiebung zu dieser Variante in manchen Ländern, meint der Virologe. Aktuell gebe es noch nicht genug Informationen über die Untervariante BA.2, aber sollte sie sich noch besser der Immunantwort entziehen können, wären auch zwei Omikron-Peaks in der Pandemie möglich, sagt Prof. Dittmer.

Die Empfehlung der Stiko zu einer vierten Impfung von gewissen Personengruppen hält der Virologe für sinnvoll. Dadurch könne die Anzahl der Antikörper noch einmal auf das „Vier- bis Fünffache“ im Vergleich zum ersten Booster steigen. Es sei jedoch nicht klar, wie gut das gegen eine Omikron-Infektion schütze, meint Dittmer. Auch was der beste zeitliche Abstand zwischen der dritten und vierten Impfung ist, sei noch unklar.

Weitere Themen dieser Ausgabe von „Das Corona-Update für NRW“ sind:

  • Wann wird es Impfungen von Kindern im Alter von unter fünf Jahren geben?
  • Gibt es Long Covid bei Kindern oder nicht?
  • Wie sieht Dittmer den kommenden Peak der Omikron-Variante?