An Rhein und Ruhr. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) appelliert, die eigene Fahrtüchtigkeit zu überprüfen. Landesverkehrswacht hat Programm für Senioren aufgelegt.

Nach dem schweren Verkehrsunfall in Essen, bei dem eine Seniorin (81) mit einem Auto in eine Menschengruppe an einer Straßenbahn-Haltestelle gefahren war, appelliert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ganz grundsätzlich an ältere Verkehrsteilnehmer, die eigene Fahrtüchtigkeit kritisch zu überprüfen und den Führerschein gegebenenfalls zurückzugeben: „Jeder sollte sich selbst gegenüber kritisch sein“, sagte GdP-Landesvize Michael Maatz an diesem Sonntag (1. März 2020) auf Nachfrage der Redaktion.

Die drei Schwerstverletzten schwebten auch am Sonntag noch in Lebensgefahr. Bei dem Unfall tags zuvor waren insgesamt zwölf Personen verletzt worden, darunter auch die Autofahrerin und ihr Beifahrer. GdP-Landesvize Maatz betonte, dass die genauen Umstände noch untersucht werden müssten. Eine Altersgrenze fürs Autofahren lehnt die Gewerkschaft ab: „Wir setzen auf die Einsicht der älteren Verkehrsteilnehmer“, sagte Maatz.

Hinweise aus dem Umfeld ernstnehmen

Maatz rät älteren Autofahrern, auch Hinweise aus dem persönlichen Umfeld sehr ernst zunehmen und betonte aber auch: Es gebe aber viele Ältere, die sehr gut fahren. Gerade im ländlichen Raum sei das Auto für die eigene Mobilität oft auch fundamental wichtig, so Maatz.

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Ähnlich sieht es die Landesverkehrswacht. Sie hat mit mehreren Partnern das Programm „Fit und sicher am Steuer – mobil bleiben im Alter“ aufgelegt. Es läuft ganz aktuell in mehreren NRW-Städten an. Senioren können ihr Verkehrswissen auffrischen, werden über Neuerungen informiert und werden darauf hingewiesen, dass sie bei Fahrschulen Beratungsfahrten unternehmen können.

Verkehrswacht: Wer viel fährt, ist in der Regel sicherer

„Die Erfahrungen zeigen: Alte Leute, die viel fahren, sind in der Regel sicherer“, sagte eine Sprecherin der Landesverkehrswacht. Belegt sei zudem aber auch, dass über 75-Jährige, die in einen Unfall verwickelt sind, sehr häufig auch in irgendeinerweise Schuld tragen.