Essen. Die Verkehrsverbände planen ein gemeinsames System, das per Mobilfunk Ein- und Ausstiege von Kunden automatisch erkennt und Fahrpreise berechnet.

Kunden des öffentlichen Nahverkehrs in Nordrhein-Westfalen sollen sich in Zukunft nicht mehr mit Tickets und Tarifen auseinandersetzen müssen. Die drei Verkehrsverbände in Nordrhein-Westfalen VRR, NVR und NWL planen zu diesem Zweck ein gemeinsames neues Ticketing-System.

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Das sogenannte Check-in/Be-out-System (CiBo) soll automatisch erkennen, wenn ein Fahrgast ein Verkehrsmittel betritt (Check-in) oder verlässt (Be-out). Hat der Kunde seine Reise beendet, soll auf dieser Grundlage eine automatische Berechnung des Fahrpreises erfolgen.

Kunden müssen Ausstieg zunächst noch per Smartphone bestätigen

Das System soll sich problemlos in alle Apps der Verkehrsverbände integrieren lassen. So könnten Kunden über eine Oberfläche auf alle Funktionalitäten rund um den ÖPNV zugreifen.

„Unser Ziel ist es, dass Fahrgäste sich nicht mit Tickets und Tarifen beschäftigen müssen. Ich bin mir sicher, dass mit der neuen Check-in/Be-out-Funktion viele Fahrgäste zusteigen, denen Bus- und Bahnfahren bislang zu kompliziert war“, sagte dazu Martin Husmann, Vorstandssprecher des Verkehrsverbandes Rhein Ruhr (VRR).

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Bis das CiBo-System seinen vollen Funktionsumfang erreicht hat, wird es voraussichtlich zwei bis drei Jahre dauern. Vorher soll zunächst ein „assisted Check-out“ eingeführt werden. Dabei wird der Kunde über eine Nachricht auf dem Smartphone gefragt, ob er ausgestiegen ist, wenn das System einen "Be-out-Vorgang" vermutet. Auf diese Weise soll es lernen, Ausstiege zuverlässig zu erkennen.

CiBo-System könnte ab 2020 zur Verfügung stehen

„Über dieses 'lernende' System möchten wir nach zwei bis drei Jahren zu einem richtigen Be-out kommen. Wir überlassen es dann dem Kunden, ob er das Ende seiner Fahrt oder Fahrtenkette weiterhin bestätigen möchte oder ob er dem System vertraut“, erläuterte Michael Vogel, Geschäftsführer des Nahverkehrs Rheinland (NVR).

Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung ist nach Angaben der Verkehrsverbände für Januar 2019 geplant, sodass die Technik ab 2020 zur Verfügung stehen könnte. (red)