Essen. . Kaum Regen und trockener Boden - die Bäume sind gestresst. Manche lassen bereits jetzt ihre Blätter fallen. Das hat einen bestimmten Grund.

Vielerorts in Nordrhein-Westfalen säumt bereits Laub die Straßen und Gehwege - mitten im Hochsommer. Der Grund: Durch die Sommerhitze sind die Bäume im Stress. Abfallwirtschaftsbetriebe ergreifen aber noch keine besonderen Maßnahmen.

Aktuell reichten die routinemäßigen Straßenreinigungen noch aus, um des Laubs Herr zu werden, berichteten Sprecher der zuständigen Betriebe in Köln, Düsseldorf und Coesfeld. Nach Angaben der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe ist es allerdings möglich, dass noch im August zusätzliche Laubbläser zum Einsatz kommen.

Blätter fallen bereits jetzt - Bäume reagieren auf die Hitze

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Es sei eine natürliche Reaktion der Bäume auf die Hitze, im Hochsommer Laub abzuwerfen, erklärt Dirk Jansen, Pressesprecher beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) NRW. Aufgrund des Wassermangels ergriffen Bäume Schutzmaßnahmen. Sie trennten sich von ihren Blättern, um die Ressourcen zu schonen. Dies sei ein "Anpassungsreflex", so Jansen.

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Bereits im vergangenen Jahr seien die Bäume ähnlichem Stress ausgesetzt gewesen- was sich wiederum zusätzlich negativ auf ihre Verfassung in diesem Jahr auswirke. Die aktuelle Lage für die Bäume bezeichnete er als bisweilen "dramatisch".

Vor allem junge Bäume sind von Trockenstress betroffen

Der so genannte Trockenstress betrifft vor allem junge Bäume im Alter bis zu zehn Jahren. Die Wurzeln reichten nicht tief genug, um noch an Wasser heranzukommen. Das gelte vor allem für Standorte in Gebieten mit sandigen Böden wie am Niederrhein.

"Ganze Kulturen könnten kaputtgehen", sagte Friedrich Louen mit Blick auf Neuanpflanzungen. Das wäre nach seinen Angaben besonders bitter. Um den Wald gegen Dürreperioden besser zu wappnen, werden verstärkt Baumarten gepflanzt, die gut mit Trockenheit zurecht kommen. Dazu zählt die Eiche, die mit am längsten ohne Wasser auskommen kann.Die Birke gilt als empfindlicher. Ebenso die Buche.

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Dem Wald droht bei der Trockenheit und bei den Temperaturen aber noch eine ganz andere Gefahr: Feuer. In Wäldern gilt generell Rauchverbot. Probleme bereiten aber waldnahe Böschungen an Straßen. "Wenn dort Autofahrer Zigarettenkippen aus dem Fenster werfen, die auf pulvertrockene Grasstreifen treffen, entsteht schnell ein Flächenbrand", sagte Louen.

Experten warnen schon seit längerem vor einem möglichen neuen Waldsterben. Wie wichtig der Wald als Klimaschützer ist, daran erinnert der „Tag des Waldes“.(dpa)