Köln/Essen. Die Polizei zeigt bei den Feiern zum Jahreswechsel in NRW starke Präsenz auf den Straßen. In einigen Städten gilt Böllerverbot.
Mit einem großen Polizeiaufgebot feiern die Bürger ins neue Jahr: Von den insgesamt 40 000 Polizisten in Nordrhein-Westfalen sollten zu Silvester 5700 im Einsatz sein, davon allein 1400 in Köln. So sollten Übergriffe wie in der Kölner Silvesternacht von vor zwei Jahren verhindert werden. Die Polizei hatte im Vorfeld massive Präsenz angekündigt.
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Die Silvesternacht in Köln hatte nach Angaben der Polizei friedlich begonnen. Auf der Domplatte herrschte vor einer Konzertbühne eine entspannte Atmosphäre. Hier feierten alt eingesessene Kölner zusammen mit Migranten, auch viele Kinder waren dabei. Rund um den Dom hatte die Stadt eine böllerfreie Sicherheitszone eingerichtet. Die Ein- und Ausgänge wurden von Wachleuten kontrolliert. Vor allem auf dem Bahnhofsvorplatz wollte die Polizei verhindern, dass sich größere Gruppen bilden.
"Die Lage ist heute ausgesprochen ruhig und angenehm", sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Sonntagabend im Rathaus. Polizeipräsident Uwe Jacob bestätigte: "Die Lage ist sehr ruhig zurzeit." Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte, das Sicherheitskonzept, das Köln entwickelt habe, sei in jedem Fall "spannend und hochinteressant".
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In Köln waren in der Silvesternacht 2015/2016 viele Frauen sexuell bedrängt und beraubt worden. Die Vorkommnisse hatten weltweit Schlagzeilen gemacht. Bereits vor einem Jahr hatte die Polizei deutlich mehr Beamte an Silvester eingesetzt.
Der Silvester-Einsatz ist ein Balanceakt für die Polizei. Vor einem Jahr hatte sie in Köln zwar neue Übergriffe verhindert, dafür handelte sie sich Rassismus-Vorwürfe ein. Kritisiert wurde, dass die Polizei am Hauptbahnhof Hunderte nordafrikanisch oder arabisch aussehende Männer überprüft hatte. Im Anlauf zur diesjährigen Silvesternacht hatte die Polizei betont, dass sie nicht nach Aussehen oder Nationalität kontrolliere, sondern nach auffälligem Verhalten.
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In einigen Städten war vor Silvester zudem ein Böllerverbot verhängt worden. In der Düsseldorfer Altstadt und Teilen der Dortmunder Innenstadt zum Beispiel sind Böller verboten. Grund dafür sei der "teilweise rücksichtslose Umgang mit Feuerwerkskörpern".
Zehntausende auf der Partymeile in Berlin
Auf der Berliner Silvester-Partymeile am Brandenburger Tor versammelten sich bis zum frühen Sonntagabend bereits Zehntausende, um das Jahr 2018 feierlich zu begrüßen. Das Bühnenprogramm begann mit der Popsängerin Alice Merton, die Anfang des Jahres mit dem Song "No Roots" den Durchbruch geschafft hatte.
Unter verstärkter Polizeipräsenz haben sich Zehntausende Hamburger in der Stadt auf den Jahreswechsel eingestimmt. Laut Feuerwehr sind rund 20 000 Menschen an die Landungsbrücken gekommen. Vor zwei Jahren waren in Hamburg zahlreiche Frauen in der Silvesternacht sexuell belästigt worden. (dpa)