Essen. Starker Schneefall hat am Sonntag für große Behinderungen auf Straßen und Schienen in NRW gesorgt. Am Montagmorgen lief der Verkehr wieder an.
Die heftigen Schneefällen haben den Verkehr in Nordrhein-Westfalen am Sonntag stark beeinträchtigt. Die Bahn hatte massive Probleme mit der Technik, und am Flughafen Düsseldorf ging zwischenzeitlich nichts mehr. Auf glatten Straßen kam es zu zahlreichen Unfällen und langen Staus. In Heiligenhaus ist ein Lkw-Fahrer ums Leben gekommen. Er war mit seinem Fahrzeug gegen einen Baum geprallt.
Zum Wochenstart am Montagmorgen sind die Straßen wieder größtenteils frei. Für den Berufsverkehr erwarteten die Polizeileitstellen keine größeren Behinderungen, wie die Sprecher sagten. Auch die Bahn hatte nach eigenen Angaben nur noch wenige Ausfälle zu beklagen.
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In mehreren Städten kapitulierten die Verkehrsbetriebe am Sonntagnachmittag vor dem Wetter: Der Busverkehr wurde in Essen, Bochum, Gelsenkirchen und Hagen komplett eingestellt. In anderen Städten konnten Strecken nicht mehr bedient werden - oder nur mit großen Verspätungen.
In Duisburg gab es „extreme Verspätungen“, so DVG-Sprecher Ingo Blazejewski. „Massive Probleme“ hatten die Busse vor allem im Süden der Stadt, wo der Schneefall noch heftiger war als im übrigen Stadtgebiet. So fuhren sich Busse an Haltestellen fest und mussten von der Verkehrsaufsicht befreit werden. Die Gelenkbusse wurden ins Depot gerufen, da sie besonders schleuderanfällig sind, und durch Standardbusse ersetzt.
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Zahlreiche Unfälle auf glatten Straßen vermeldete auch die Polizei in Essen: Hier hatten viele Autofahrer noch keine Winterreifen aufgezogen. „Obwohl es Dezember ist, kommt der Winter für viele Autofahrer offensichtlich doch überraschend“, so Polizeisprecher Lindemann.
Ein mit 47 Menschen besetzter Reisebus ist am Sonntagabend vermutlich wegen Schnee und Glätte umgekippt. Zwei Menschen wurden bei dem Unfall auf einer Landstraße in Niedersachsen im Landkreis Schaumburg leicht verletzt und zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht, wie die Polizei mitteilte. Schwerverletzte gab es nicht. Die Feuerwehr entfernte eine Scheibe des Busses, damit die Menschen aus dem Bus klettern konnten. Bei der Reisegruppe handelte es sich nach Polizeiangaben um Senioren.
Auf Hagener Stadtgebiet ereigneten sich innerhalb weniger Stunden zahlreiche witterungsbedingte Verkehrsunfälle. Unter anderem war ein Baum unter der Schneelast zusammengebrochen und auf eine Oberleitung gestürzt.
Die Bahn kämpfte am Sonntag mit Eis und Schnee. In ganz Nordrhein-Westfalen gab es Verspätungen, Umleitungen und Ausfälle. Im Fernverkehr mussten Züge wegen Störungen an den Weichen umgeleitet werden. So ging über Stunden rund um Wuppertal nicht viel. Die Bahn in NRW riet über Twitter, Reisen mit der Bahn ganz zu verschieben, weil der Schienenersatzverkehr wegen der winterlichen Straßenverhältnisse ebenfalls ausfiel. Auch der Bahnhof in Münster war betroffen. In anderen Landesteilen gab es Probleme mit S-Bahnen und Regionalzügen.
Zu den Meldungen der Bahn
Flughafen Düsseldorf wegen Schneetreibens gesperrt
Nach heftigen Schneefällen in Nordrhein-Westfalen hatte der Flughafen Düsseldorf den Flugbetrieb nach eigenen Angaben zwischen 12.10 und 15.30 Uhr eingestellt. Insgesamt annullierten die Fluggesellschaften demnach 53 Ankünfte und 58 Abflüge. 20 Flugzeuge wurden zu anderen Flughäfen umgeleitet. Auch nach Wiederaufnahme des Flugbetriebs kam zu Verspätungen bis in die Abendstunden.
Passagiere, die am Sonntag noch von Düsseldorf starten wollten, wurden gebeten, sich auf der Flughafen-Homepage unter www.dus.com sowie bei der Hotline des Airports unter der Telefonnummer 0211-421-0 zu informieren.
Stockender Verkehr auf den NRW-Autobahnen
Auf vielen Autobahnen stockte der Verkehr am Sonntag bis in die Abendstunden. Die Polizei riet Autofahrern, auch auf Autobahnen nicht schneller als 50 Stundenkilometer zu fahren.
Wie die Lage auf den Straßen aktuell ist, sehen Sie auf dieser interaktiven Karte: Rote Markierungen bedeuten Stau, grüne Markierungen stehen für "Straßen sind frei".
Und auch der Fußball wurde durch die Wetterwidrigkeiten in Mitleidenschaft gezogen: Wegen heftigen Schneefalls verzögerte sich der Anpfiff des Spiels zwischen dem 1. FC Köln und dem SC Freiburg um etwa eine halbe Stunde. Das Spielfeld im Kölner Stadion musste noch mit großen Schippen und Saugern vom Schnee befreit werden, auch einige Zuschauerränge mussten noch geräumt werden. (red)