Essen. Der Start in die Sommerferien beginnt für viele Urlauber im Stau. Aber oft lässt er sich mit der richtigen Planung vermeiden. Wir zeigen Ihnen, wie.
- Zum Ferienbeginn machen sich Tausende Urlauber zeitgleich auf den Weg in den Sommerurlaub
- Hauptreisezeiten vermeiden: Dies sind in den Sommerferien das erste und vierte Wochenende
- Papiere bereithalten: Einige EU-Länder haben wieder Grenzkontrollen eingeführt
Die Ferien beginnen am Freitag, und in Nordrhein-Westfalen rollt der Reiseverkehr an. Tausende Urlauber machen sich zeitgleich auf den Weg in den Sommerurlaub im In- und Ausland. Viele Baustellen sorgen zusätzlich für Staugefahr.
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NRW ist das sechste deutsche Bundesland, das in die Hauptferienzeit startet. Auch in Österreich, Frankreich und den Niederlanden sind schon Ferien. Wir haben Tipps für die Fahrt in den Urlaub:
1. Umfahren Sie diese Baustellen!
Am ersten Ferienwochenende wird die A2 zwischen dem Kamener Kreuz und Dortmund-Mengede zur Staufalle: Hier ziehen sich Bauarbeiten über zehn Kilometer. Auch eine Baustelle auf der A3 Richtung Oberhausen kann von Hilden bis Ratingen-Ost für viele Kilometer Stau sorgen.
Die A40 und A43 sind in den Ferien teilweise wegen Bauarbeiten gesperrt. Die A43 wird vom 19. bis 25. Juli und vom 16. Juli bis 1. August jeweils in einer Fahrtrichtung zwischen Bochum und Herne-Eickel gesperrt. Dann ist die A40 dran: Sie wird zwischen Bochum-West und dem Kreuz Bochum vom 3. bis 8. August Richtung Dortmund und vom 11. bis 15. August Richtung Essen gesperrt.
Auf der Liste des Landesbetriebs Straßen NRW stehen aber noch weitere Autobahnbaustellen, wie die A42 bei Gelsenkirchen und die A52 von Essen-Kettwig bis Rüttenscheid.
Auch auf den Hauptrouten Richtung Nord- und Ostsee ist mit Bauarbeiten zu rechnen. Die A1 von Köln bis Lübeck oder auch die A7 über Hamburg in Richtung Flensburg sind betroffen. In Süddeutschland muss auf der A9 von München über Nürnberg nach Berlin oder der A95 von München nach Garmisch-Partenkirchen mehr Zeit eingeplant werden.
2. Fahren Sie nicht zur Stoßzeit los!
Hauptreisezeiten in den Sommerferien sind das erste und vierte Wochenende – jeweils freitags von 14 bis 19 Uhr, am Samstag zwischen 11 und 18 Uhr und sonntags von 14 bis 20 Uhr. Aber auch an den anderen Wochenenden kann es in den Ferien voller werden als sonst, sagt Simone Wans vom ADAC Nordrhein.
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„44 Prozent der Urlauber fahren heute lieber mit dem Auto in den Urlaub, da die politische Lage viele vor einer Flugreise zurückschrecken lässt“, erklärt Wans. So verzeichnete NRW am ersten Urlaubswochenende im Juni 2015 rund 550 Staus mit einer Länge von 850 Kilometern.
„In den Sommerferien ist auf allen Strecken viel los“, sagt Wans. „Der Sonntag entpuppt sich nicht mehr als verkehrsärmere Variante“. Besser sei es unter der Woche loszufahren. Um Staus zu vermeiden, sei ein Dienstag oder Mittwoch der bessere Anreisetag.
Was dennoch für den Samstag spricht: Zur Entlastung des Urlaubsverkehrs gilt dann auf vielen Strecken ein Fahrverbot für die meisten Lkw. Auf bestimmten deutschen Autobahnen dürfen Lkw über 7,5 Tonnen an Samstagen im Juli und August von 7 bis 22 Uhr nicht fahren. Sonntags gilt ohnehin ein Fahrverbot für Lkw auf Autobahnen.
3. Halten Sie an der Grenze Ihre Papiere bereit!
Auch, wenn es beim Sommerurlaub 2015 noch nicht so war: Einige EU-Länder haben wieder Grenzkontrollen eingeführt, um die Einreise von Flüchtlingen zu stoppen. An der Grenze zu Dänemark wird seit Januar verstärkt kontrolliert, und auch in Österreich erfolgen stichprobenartige Überprüfungen.
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Der Zeitaufwand ist dabei nicht zu unterschätzen. An den Grenzübergängen bilden sich zu Stoßzeiten längere Staus, die man bei der Fahrzeit einrechnen sollte.
4. Seien Sie nicht selbst der Stauverursacher!
Dass jeder einzelne Fahrer dazu beitragen kann, den Stau nicht unnötig zu verlängern, weiß der Duisburger Stauforscher Prof. Michael Schreckenberg. So helfe ein Wechsel der Fahrspur nichts, und auch hektisches Beschleunigen und Bremsen bringe keinen Vorteil, da nur einheitliche Geschwindigkeiten den Verkehrsfluss sichern. Vor allem bei Stop-and-go-Verkehr sollten Fahrer achtsam sein, denn die Unfallgefahr ist hier besonders hoch.
Wenn das Navigationssystem beim Stau dazu rät, die Autobahn zu verlassen, sollte man sich das genau überlegen: Ausweichstraßen sind schnell überlastet. Selbst bei Stau ist die Autobahn in der Regel der schnellste Weg.
Wohin Ihre Reise auch geht – kommen Sie sicher und ohne Stau ans Ziel. Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommerurlaub 2016!