Düsseldorf. Die Landesregierung erhöht die jährlichen Ausgaben für Vorbeugungsprojekte gegen Rassismus und Rechtsextremismus massiv. Unter anderem die Beratungsstellen in Dortmund und Düsseldorf sollen profitieren.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung will jährlich rund 3,2 Millionen Euro in Vorbeugungsprojekte gegen Rechtsextremismus und Rassismus investieren. Familienministerin Christina Kampmann (SPD) stellte am Mittwoch in Düsseldorf ein Handlungskonzept mit 166 Bausteinen vor - etwa zur Hälfte neue Maßnahmen und zur anderen Hälfte Verstärkung erfolgversprechender Initiativen vor Ort.
Das Spektrum umfasst zum Beispiel Fußballfanprojekte oder auch Antirassismus-Trainings in der Kinder- und Jugendarbeit. Mit dem laufenden Haushalt sollen insgesamt rund zwei Millionen Euro mehr für solche Projekte ausgegeben werden als bisher. Im Juni können sich interessierte Initiativen um Fördermittel bewerben. Entschieden ist bereits, dass die beiden Opferberatungsstellen in Düsseldorf und Dortmund mehr Geld erhalten werden, ebenso wie die fünf mobilen Beratungsstellen, die lokalen Bündnissen Wissen und Unterstützung vermitteln sollen.
Verpflichtung aus dem Koalitionsvertrag
FlüchtlingeMit dem ressortübergreifenden Handlungskonzept setze die rot-grüne Landesregierung eine Verpflichtung aus dem Koalitionsvertrag um, erläuterte Kampmann. Anlass sei damals die Aufdeckung der Morde der rechtsextremen Terrorzelle NSU gewesen. Aber gerade erst in der vergangenen Woche habe der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, wieder vor einer neuen Qualität von Gewalt gegen Asylsuchende gewarnt. Dies belege, wie wichtig die Prävention bleibe.
Deshalb soll auch die 2014 eingerichtete Internet-Plattform www.nrweltoffen. de ausgebaut werden, die den Austausch von Informationen und Praxiserfahrungen befördern soll. Mitte 2019 will die Landesregierung ihr Handlungskonzept - nach jährlichen Zwischenständen - bilanzieren. (dpa)