Gladbeck. Das Gladbecker Bündnis für Courage trommelte und demonstrierte gegen den AfD-Stammtisch in Gladbeck.
Das Bürgerhaus in Mitte-Ost am Dienstagabend. Eigentlich der Ausklang eines recht lauschigen Frühlingstages. Doch von Ruhe keine Spur: Das Bündnis für Courage rief zur Kundgebung gegen den AfD-Stammtisch auf und startete einen „Trommelwirbel gegen Rechts“.
Roger Kreft, Sprecher des Bündnisses für Courage und ehemaliger DGB-Vorsitzender in Gladbeck, hatte mit einem entschlossenen „Glück auf“ zu der Demo aufgerufen und über 60 Teilnehmer waren dabei, vor allem auch zahlreiche junge Leute, die so ein Zeichen setzen wollten gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus und gegen eine Partei, die Deutschland „sozialpolitisch ins vorherige Jahrhundert zurückführen möchte“, wie die Demo-Organisatoren erklären.
Zum Auftakt der Kundgebung rief Roger Kreft den Teilnehmern zu: „Wir vom Bündnis für Courage haben uns von Anfang an vorgenommen, gegen diese Partei vorzugehen. Und das werden wir konsequent tun.“ Weitere Aktionen, so Roger Kreft, seien geplant. So wolle man zum Beispiel die Passanten in der Gladbecker Fußgängerzone ansprechen und über die Ziele der AfD aufklären.
„Rassismus ist keine Alternative“
Ja, und dann startete die Kundgebung: „Rassismus ist keine Alternative“; „Für Demokratie, Toleranz, Vielfalt und Gewaltlosigkeit“; „AfD – Mut zur Dummheit“ – das stand auf den Transparenten, und zu ohrenbetäubendem Trillerpfeifen-Klang bahnten sich einzelne AfD-Besucher den Weg durch die Demonstranten zum Stammtisch im Bürgerhaus, wo Klaus Kurzeja, Kreissprecher Ulrich Wolinski und ihre Mitstreiter an diesem Abend unter anderem über die Themen Obdachlosigkeit und städtebauliche Perspektiven in Gladbeck diskutierten.
Auch interessant
Derweil tanzten die Kundgebungsteilnehmer zum Trommelwirbel auf dem Pflaster vor dem Bürgerhaus-Eingang. Die Polizei begleitete das Demo-Geschehen vorsorglich mit einer größeren Anzahl von Beamten.
AfD-Kreissprecher kündigt Stellungnahme zur Demo am Bürgerhaus an
Zu Beginn und auch während der Kundgebung suchte AfD-Kreissprecher Ulrich Wolinski den Kontakt zur Polizeiführung. Der AfD-Politiker wehrte sich dabei gegen die Botschaften einiger Plakate, auf denen das Wort „Nazi“ stand. Offenbar denkt man mit Blick auf solche Plakate bei der AfD auch über eine Strafanzeige gegen die Demo-Veranstalter nach. Ausdrücklich bestätigt wurde das am Dienstagabend aber nicht. Die AfD kündigte eine Stellungnahme zu der Demonstration an, die nun für Mittwoch oder Donnerstag zu erwarten ist.
Auch viele Ratspolitiker waren übrigens unter den Demonstranten – von Volker Musiol (SPD) bis Simone Steffens (Grüne), von Olaf Jung (Die Linke) bis Berat Arici (SPD).