Köln. Die Ausschreitungen mit Schwerverletzten haben sich für eine Forscherin angedeutet: Bei Abigags hat es in Köln schon länger Probleme gegeben.
Die Eskalation von Abistreichen in Köln hat sich nach Ansicht der Kulturwissenschaftlerin Katrin Bauer in gewisser Weise angedeutet. "So richtig überrascht hat es mich nicht", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. In den vergangenen Jahren habe es immer mal wieder ähnliche Vorfälle gegeben - allerdings mit weniger Gewalt. "Dass es dieses Jahr so massiv und tatsächlich auch gewalttätig geworden ist, hat eine neue Qualität", sagte sie.
Köln sei dabei in einer besonderen Situation - weil sich viele Schulen auf relativ wenig Platz ballten. "Bei den Abi-Gags geht es eigentlich immer darum, sich selber als Stufe kollektiv zu erleben", sagte Bauer, die sich wissenschaftlich mit Abi-Traditionen beschäftigt. "Und das geschieht häufig in Abgrenzung zu anderen, in diesem Fall in Abgrenzung zu anderen Schulen."
In Köln sollen sich angehende Abiturienten rivalisierender Gymnasien eine handfeste Auseinandersetzung geliefert haben. Es gab Schwerverletzte.
In der Nacht zu Mittwoch ist es ruhig geblieben
In Köln ist es in der Nacht zum Mittwoch nach Angaben der Polizei ruhig geblieben. Auseinandersetzungen wie an den Tagen zuvor seien nicht gemeldet worden, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwochmorgen.
In der Nacht zu Dienstag war die Kölner Randale so eskaliert, dass zwei Jugendliche schwere Kopfverletzungen erlitten hatten. Die Polizei ermittelt wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, Körperverletzung und Landfriedensbruch. Kölns Schuldezernentin Agnes Klein hatte kritisiert, Jugendliche würden das Abitur als Vorwand nehmen, "um in ihrer Freizeit Gewalt gegen Mitschüler, Polizisten und Gebäude auszuüben". (dpa)