Köln. In der Nacht zum Montag musste die Polizei in Köln mehrfach ausrücken. Rivalitäten zwischen Schüler-Gruppen sollen der Auslöser gewesen sein.
Kein "Abischerz", sondern handfeste Randale: Mehrere Hundert angehende Abiturienten haben in der Nacht zum Montag insgesamt 15 Einsätze der Polizei in Köln ausgelöst und Sachbeschädigungen an sieben Gymnasien verursacht. Bei den Tumulten soll es sich nach Polizeiangaben um rivalisierende Schüler-Gruppen gehandelt haben, die sich gegenseitig angriffen und die Schulen ihrer Gegner beschädigten.
Dem Sprecher zufolge wurden Fassaden und Fenster mit Eiern oder Toilettenpapier beworfen, es kam zu Schmierereien mit Kreide oder Mehl, Konfetti wurde geworfen und teilweise wurden Graffitis gesprüht. Die Einsätze der Polizei verteilten sich auf mehrere Stadtteile. Mancherorts trafen die Beamten auf nur wenige Fast-Abiturienten, an anderen Einsatzorten waren es rund 60 Schüler. Viele waren betrunken. Es seien auch Anzeigen wegen teils gefährlicher Körperverletzung, Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz geschrieben worden, sagte ein Polizeisprecher.
"Dass Grenzen überschritten werden bei sogenannten Abi-Scherzen, das kennen wir schon seit Jahren", sagte Polizeisprecher Dirk Weber. Das gelte leider zunehmend auch für aggressive Auseinandersetzungen unter rivalisierenden Schüler-Gruppen. Neu sei der diesmal frühe Zeitpunkt dieser Eskalationen. Schon am vergangenen Freitagabend war eine Abi-Vorfeier von rund 50 Schülern in der Domstadt ausgeufert.
Polizeipräsident kritisiert Abiturienten
Bereits in der vergangenen Woche musste die Polizei in Köln eingreifen. Rund 60 Jugendliche und junge Erwachsene hatten am Freitagabend illegal auf einem Platz in einem Wohngebiet ihre Zulassung zum Abitur gefeiert, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Mit Schlagstöcken und Pfefferspray lösten die Einsatzkräfte die Feier auf. Einige der Schüler griffen dabei die Polizisten an, sie warfen Gegenstände und beleidigten die Beamten. 30 Streifenwagen waren im Einsatz. Neun Volljährige wurden festgenommen. "Das hat nichts mit Feiern zu tun!", sagte Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies. (dpa)
Abi-Scherze, die keine waren