Düsseldorf. . Die Serie gesprengter Geldautomaten reißt in NRW nicht ab. Nach Angaben des LKA haben die Banden allein in den Niederlanden bis zu 250 Mitglieder.

  • Polizei zählt seit Januar bereits 24 gesprengte Geldautomaten in NRW
  • Ermittler verorten Kern der kriminelle Szene in den Niederlanden
  • Behörden drängen auf bessere Vorkehrungen bei Banken

Hinter der Serie nächtlicher Explosionen in Bankfilialen steht nach Einschätzung der Polizei eine Szene von 250 Gangstern allein in den Niederlanden. "Die wohnen vor allem in den Vororten von Utrecht und Amsterdam und haben überwiegend nordafrikanischen Migrationshintergrund", sagte Dietmar Kneib, Leiter der Ermittlungskommission "Heat" beim Landeskriminalamt NRW am Montag in Düsseldorf.

Die Täter leiten Gas in die Geldautomaten und sprengen sie dann in die Luft, um an das Bargeld zu kommen. In diesem Jahr haben die Ermittler bereits 24 solcher Taten registriert. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 67 Taten.

Geldautomaten in Belgien und Niederlanden sind besser geschützt

Die Intensivtäter hätten früher ähnliche Tatserien in Belgien und Holland begangen, sagte Kneib. Wegen der in den Beneluxländern mittlerweile besser gesicherten Geldautomaten seien sie nach Deutschland ausgewichen. "Hinzu kommen inzwischen auch örtliche Nachahmungstäter", sagte der Chef-Ermittler.

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Die NRW-Polizei kooperiere nach wie vor mit der niederländischen Polizei. Es seien weitere Festnahmen zu erwarten, aber das Phänomen werde dadurch nicht verschwinden. "Wir können das Problem als Polizei nicht alleine lösen. Es gibt eine Verantwortung der Geldautomaten-Betreiber."

Die Bankenbranche hatte sich trotz der Explosionsserie zurückhaltend gezeigt und auf die Kosten von Nachrüstungen an Automaten hingewiesen. Allen Fahndungserfolgen zum Trotz ebbt die Serie von Geldautomaten-Sprengungen nicht ab. Nordrhein-Westfalen wird seit etwa einem Jahr intensiv von den Banden heimgesucht. Häufig flüchten die Täter mit schnellen, hochmotorisierten Autos. (dpa)