Essen. Sie sind nur wenige Millimeter groß - aber schaden den Gewässern in NRW: Belastet sind vor allem Ruhr, Rhein und Emscher, berichten Forscher.

Für Kläranlagen sind sie häufig zu klein: Mikro-Plastik-Partikel treiben im Wasser von Flüssen und gefährden die Fischwelt. Vor allem die Ruhr ist an ihrer Mündung belastet, haben Forscher der Universität Bayreuth jetzt im Zuge einer Zusammenarbeit mit dem Landesumweltamt herausgefunden.

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In einem Kubikmeter Ruhrwasser haben die Forscher jetzt unterhalb der Kläranlage Kaßlerfeld 166 solcher Partikel entdeckt. Die Teilchen haben eine Größe zwischen 0,5 und 5 Millimetern. Oberhalb der Kläranlage war es knapp 4,5 Partikel je Liter Wasser – ähnlich viel wie im Rhein bei Düsseldorf. Schon ein solcher Wert gilt es erhöht. In der Emscher wurden bei Dinslaken knapp 16 Partikel je Liter festgestellt. In Lippe, Sieg, Wupper und Weser hingegen hatten es die Forscher laut dem jetzt vorgestellten Zwischenbericht mit Konzentrationen von weniger als einem Partikel je Liter zu tun.

Rückstände aus Zahnpasta und Kosmetika

Das Plastik stammt aus vielerlei Quellen. Mal handelt es sich um Rückstände aus Abwässern von Industrie, aber auch von Autowaschstraßen, Tankstellen oder Zahnarztpraxen. Mal sind aus Rückstände aus Zahnpasta oder Kosmetika. Oder es handelt sich um eine Plastiktüte, die sich in 120.000 Einzelteile aufgelöst hat.

Keine Gefahr stellt dieses Mikroplastik für das gut gefilterte Trinkwasser. Problematisch ist es den Forschern zufolge aber für Fische, die es verschlucken oder sich an den Kiemen verletzen können. problematisch ist es vor allem für die Meere, wo sich das Mikro-Plastik aus den Flüssen dann sammelt.

Die Ergebnisse der Forscher sollen im Februar auf einem Treffen mit anderen Bundesländern diskutiert werden. Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz haben ebenfalls Forschungsaufträge an die Universität Bayreurh vergeben. Die Situation an der Ruhrmündung soll noch einmal gezielt untersucht werden.