Mülheim/Ruhr/Berlin. Der Stellwerkbrand in Mülheim sorgt weiterhin für Probleme bei den Bahnen im Ruhrgebiet. Ein Ende der Einschränkungen ist laut Bahn nicht in Sicht.

Nach dem Brand in einem Stellwerk in Mülheim kann die Deutsche Bahn ein Ende der Einschränkungen im Zugverkehr nicht absehen. "Da kann und möchte ich mich nicht festlegen", sagte ein Bahn-Sprecher in Düsseldorf. Am Dienstag seien zunächst Statiker vor Ort gewesen. Ein Brandsachverständiger kann sich voraussichtlich nicht vor Donnerstag einen Überblick verschaffen.

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Erst dann werde entschieden, wie es weitergeht, sagte der Sprecher. "Die Frage ist: Kann man was reparieren, kann man was austauschen?" Die Arbeit eines Stellwerks könne nicht ohne weiteres von einer anderen Steuerungseinheit übernommen werden. Dazu müssten unter anderem neue Leitungen verlegt werden, erklärte der Bahn-Sprecher. Von den Einschränkungen wegen des Brandes in Mülheim seien rund eine Million Reisende in NRW betroffen.

Stellwerkbrand sorgt für erhebliche Behinderungen

"Der Domino-Effekt ist groß", sagte der Pro-Bahn-Sprecher Lothar Ebbers. Außerdem sorgten die umgeleiteten Züge auf den Ausweichstrecken für mehr Verkehr.

Seit dem Feuer am Sonntag gibt es - vor allem im Ruhrgebiet - erhebliche Behinderungen auf der Schiene. Das Stellwerk liegt an einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen der Bahn, auch Fernzüge sind verspätet.

Der Brand war nach Angaben der Feuerwehr am Sonntag um 7.40 Uhr ausgebrochen. Ein Stellwerksmitarbeiter roch den Brand, informierte die Feuerwehr und brachte sich in Sicherheit. Im Stellwerk wurden Deckenverkleidungen entfernt, um an alle Brandnester zu gelangen. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort.

Folgende Linien der Bahn in NRW sind betroffen:

  • RE1 fährt auf dem Regelweg. Reisende müssen sich auf Verspätungen einstellen.
  • RE2 wird in beiden Richtungen zwischen Gelsenkirchen und Duisburg über Essen-Altenessen (Ersatzhalt) umgeleitet, kein Halt in Mülheim und Essen Hbf. Ab Altenessen besteht die Möglichkeit mit U Bahn 11 und 17 oder Straßenbahn Linie 108 nach Essen Hbf.
  • RE 6 wird in beiden Richtungen umgeleitet und verkehrt zwischen Duisburg und Dortmund. Reisende mit dem Fahrtziel Essen steigen in Essen–Altenessen aus, von hier fahren die U-Bahn-Linien 11 und 17 und die Straßenbahnlinie 108 zum Essener Hauptbahnhof. Wer nach Wattenscheid will, steigt in Gelsenkirchen aus. Von hier fahren die Linien 302 und 389 zum Hauptbahnhof. Wenn es nach Bochum gehen soll, bitte in Herne aussteigen, von hier fährt die U-Bahn-Linie 35 zum Bochumer Hauptbahnhof.
  • RE11 verkehrt auf dem Regelweg. Reisende müssen sich auf 15 bis 20 Minuten Verspätung einstellen.
  • S1 fährt im 40-Minuten-Takt auf dem Regelweg. Jede zweite Bahn wird zwischen Essen Steele und Düsseldorf Unterrath (in beiden Richtungen) ohne Zwischenhalt umgeleitet.
  • S2 verkehrt auf dem Regelweg.
  • S3 entfällt auf dem Abschnitt Essen–Oberhausen. Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Oberhausen Hbf und Essen Hbf sowie zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf
  • Fernverkehr: IC und ICE werden großräumig umgeleitet - über Gelsenkirchen Hbf, beziehungsweise Wuppertal Hbf. Die Haltepunkte Bochum Hbf und Essen Hbf entfallen.

(we/dpa)