Wuppertal. . In Wuppertal stehen drei harte Wochen bevor. Die A46 ist wegen Bauarbeiten gesperrt, und der Bahnverkehr wird dort an drei Wochenenden unterbrochen.
Einfach mal aufs Auto verzichten - und auch nicht mit dem Zug fahren: Für die kommenden drei Wochen könnte man sich damit viel Stress ersparen - wenn man denn in Wuppertal wohnt, dort zu tun hat oder einfach nur die Stadt passieren muss.
Grund sind Bauarbeiten: Auf der A46 wird zwischen den Anschlussstellen Wuppertal Varresbeck und -Katernberg die Fahrbahn mit Flüsterasphalt bedeckt. Bis zum frühen Montagmorgen, 21. September, sollen die Arbeiten dauern. Zunächst ist nur die Fahrbahn Richtung Dortmund gesperrt. In Gegenrichtung Düsseldorf steht die Sperrung dann von Mittwoch, 23. September, 20 Uhr bis Montag, 28. September gegen 5 Uhr früh bevor.
Es drohen kräftig Staus in Wuppertal
"Das bringt jede Menge zusätzlichen Verkehr in die Stadt", sagt eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Denn, "die A46 ist für viele Wuppertaler eine Pendlerstrecke - auch im innerstädtischen Verkehr". Es sind Umleitungen ausgeschildert. Der Fernverkehr soll Wuppertal weiträumig über A1 und A3 und die Ruhrgebietsstrecken umfahren. In der Stadt wird wohl das meiste notgedrungen auf der B7 landen, der einzigen durchgehenden Ost-West-Achse innerstädtisch. Die ist zu allem Überfluss jedoch derzeit in Elberfeld für die Großbaustelle Döppersberg gesperrt.
Als Stadt in Tallage hat Wuppertal kaum Spielraum auf den Straßen. "Es wird eng", heißt es in der Stadtverwaltung, "viele Autofahrer werden sich wohl Schleichwege suchen". Gut, dass es die Schwebebahn gibt. Noch besser, wenn es auch die Bahn gäbe - doch ausgerechnet an den kommenden drei Wochenenden ist Wuppertal vom Bahnverkehr abgeriegelt. Ersatzweise werden Busse eingesetzt, die sich dann auch noch durch die Innenstadt quälen müssen.
Bahnbetrieb an drei Wochenenden bis Oktober unterbrochen
Grund für die Arbeiten: Die Deutsche Bahn rüstet auch Wuppertal auf den elektronisch gesteuerten Bahnbetrieb um. Weichen und Signale sollen künftig von der Stellwerks-Zentrale in Duisburg aus gesteuert werden. Der Aufwand: enorm! Insgesamt müssen in den Bahnhöfen Haan-Gruiten, Wuppertal-Vohwinkel, -Sonnborn, -Zoo, -Steinbeck und Wuppertal Hauptbahnhof 387 Signale aufgestellt werden. 98 Weichen werden an die neue Technik angeschlossen, elf werden neu eingebaut und insgesamt werden 374 Kilometer Kabel verlegt.
Bahnreisende in der Region müssen sich auf Verzögerungen einstellen. An den Wochenenden vom 18. (Abends) bis 21. (Betriebsbeginn) und 25. bis 28. September ist der Bahnverkehr in Wuppertal jeweils zwischen Haan-Gruiten und Wuppertal-Oberbarmen unterbrochen. Blöd auch, dass just an diesen Wochenenden große Veranstaltungen in der Stadt sind. An diesem Wochenende (18./19.9.) ist es der "Event-Marathon" (Eigenwerbung) "Wuppertal 24 h live", mit etwa 120 Veranstaltungen an 100 Orten in der Stadt. Am Wochenende darauf ist am Sonntag, dem 27. Oktober, der Vohwinkeler Flohmarkt - einer der meist besuchten Trödelmärkte in der Region. Mit der Bahn anreisen wird da schwer.
Während der Stilllegung des Bahnbetriebs in Wuppertal wird der Fernverkehr an den drei Wochenenden zwischen Köln und Dortmund bzw. Hamm über das Ruhrgebiet umgeleitet; auch da also kann es zu Störungen im Zugfahrplan kommen, weil Strecken noch voller sind als gewöhnlich. Nahverkehrszüge fallen während der Bauarbeiten im Bereich Wuppertal auf Teilstücken aus. Im Details sind das die Linien:
- RE 4 zwischen Düsseldorf Hbf und Wuppertal-Oberbarmen
- RE 7 zwischen Solingen und Wuppertal-Oberbarmen
- RB 48 zwischen Wuppertal Hbf und Gruiten
- RE 13 zwischen Düsseldorf und W-Oberbarmen
- S 8 zwischen Düsseldorf-Gerresheim und Wuppertal Hbf
- S 9 zwischen Wuppertal Hbf und -Vohwinkel
Am Wochenende vom 2. bis 5. Oktober wird in Wuppertal der Bahnbetrieb erneut komplett gesperrt. Wieder sind Linien unterbrochen oder werden umgeleitet. Details konnte die Bahn noch nicht mitteilen. Immerhin: wenn bei den Arbeiten auf der A46 alles glatt geht, ist die Autobahn dann wieder in beiden Richtungen befahrbar.