Paderborn/Essen. . Eine Studentin hat ihr Notebook samt Bachelorarbeit im Zug nach Paderborn liegen lassen. Ihr Suchaufruf war erfolglos. Nun lief die Abgabefrist aus.

Das war's dann erstmal: Trotz des Suchaufrufs auch in dieser Zeitung, hatte Studentin Alina B. am Ende kein Glück. Eine Woche vor Abgabetermin ihrer Bachelor-Arbeit an der Universität Paderborn hatte sie ihr Notebook in einem Zug liegen lassen. In der Nacht zu Samstag lief nun die Abgabefrist für die Arbeit aus.

Bis diesen Freitag, 24 Uhr, hätte die 30-Jährige ihre Abschlussarbeit bei der Universität abgeben müssen. "Den Termin haben wir verstreichen lassen", berichtet Ehemann Lukas B. am Samstag auf Anfrage. Nur 21 der bis zum Verlusttag 64 geschriebenen Seiten seien anderweitig als Daten gesichert gewesen. Sie so kurz vor Abgabe aus dem Gedächtnis zu rekonstruieren, sei leider fehlgeschlagen.

Zettel in Zügen und am Bahnhof ausgehangen

Rückblick: Am 31. Juli war die Studentin mit Ehemann und vierjährigem Sohn von Frankfurt mit dem Zug nach Paderborn gefahren. Im zahlreichen Gepäck auch ein blauer Rucksack mit einem Notebook der Marke Acer. "Sie hat auf der Zugfahrt sogar noch zwei Seiten Text für ihre Bachelorarbeit geschrieben", erinnert sich Lukas B.. Doch als es am Paderborner Hauptbahnhof ans Aussteigen aus dem Zug der Eurobahn ging, sei der Rucksack in der Hektik im Zug liegen geblieben.

Noch am Freitag hatte man den Verlust der Eurobahn gemeldet. Am Samstag darauf stellte man eine Verlustanzeige bei der Polizei; da die Bundespolizeiwache am Bahnhof geschlossen gewesen sei, sei man zur Paderborner Polizei gegangen. Viel Hoffnung hätten die Beamten dort jedoch nicht gemacht. "Ich habe außerdem Such-Zettel ausgedruckt und am Bahnhof und in Zügen ausgehangen", berichtet Alina B..

Scherzanrufe am Telefon, aber auch "viel Glück"

In den Tagen danach hatten dann auf B.s Handy mehrere Leute angerufen und behauptet, sie hätten das Notebook gefunden. "Letztlich aber stellte sich das als falsch hinaus", sagt B.. Manche "Scherzanrufe" habe es gegeben, letztlich aber hätte die Zahl der Anrufer überwogen, "die uns Glück auf der Suche gewünscht haben".

Einen Anruf empfand B. als "halblustig": Das Notebook sei dort im Tausch gegen eine gebrauchte Lederjacke seiner Frau in Aussicht gestellt worden. Über einen Anruf aus Bad Honnef wiederum freute sich Alina B. sehr: "Dort hatte jemand angeboten, mir jederzeit die Arbeit auszudrucken" - wenn sich das Notebook denn gefunden hätte.

Auch private Fotos und Dokumente auf dem Notebook

Ihre Bachelorarbeit hakt Alina B. unterdessen ab: "Ich bin jetzt bei der Prüfung durchgefallen". Die 30-Jährige, die an der Universität Paderborn Anglistik und Germanistik studiert, will ihr Studium auf jeden Fall ordnungsgemäß zum Ende bringen - und wird wohl oder übel um ein neues Thema für eine Bachelorarbeit bitten. Der Finder des Notebooks soll jedoch nicht allzuviel Freude mit dem Gerät haben, sagt Lukas B.: "Wir werden jetzt alles versuchen, um das Gerät zu sperren".

Die Hoffnung ganz aufgeben mag Alina B. aber noch nicht. Zumal auf dem Notebook nicht nur der Text ihrer Abschlussarbeit gespeichert war, sondern auch noch viele private Fotos und Dokumente: "Die sind für mich fast der größere Verlust", sagt B..