Essen. Kein Scherz, sondern eine Technik-Panne: Im Newsletter warnt der Deutsche Wetterdienst am bislang heißesten Tag des Jahres vor Schneeverwehungen.

Einige Newsletter-Abonnenten des Deutschen Wetterdienstes dürften am Mittwoch nicht schlecht gestaunt haben. Am Vormittag gab der DWD-Warnservice eine Warnung für Bochum und diverse andere Städte aus, vom 1. bis 2. Juli sei mit Schneeverwehungen und Windböen bis 60 Stundenkilometern zu rechnen. Schnell ist klar: Das Institut mit Sitz in Offenbach hat sich am bisher heißesten Tag des Jahres keinen Scherz, sondern einen technischen Fehler erlaubt. "Da sind uns einige Mails ausgebüxt", erklärt DWD-Sprecher Gerhard Lux auf Nachfrage unserer Redaktion, "das ist nicht unser Anspruch und dafür entschuldigen wir uns."

Der Fehler sei bei einem internen Testlauf aufgetreten, führt Lux aus. Warum Schnee? "Wir können natürlich gerade heute, wo Hitzewarnungen herausgegangen sind, nicht mit weiteren Hitzewarnungen testen." Stattdessen würden veraltete Warnungen verschickt. Wie diese aus dem zurückliegenden Winter. Lux: "Ein anderes Medium haben wir versehentlich vor Tauwetter gewarnt."

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Wetter-Service soll umfangreicher werden

Aktuell arbeite der DWD verstärkt daran, mit seinen Newsletter-Services eine größere mediale, institutionelle und private Öffentlichkeit zu erreichen. "Wir geben uns alle Mühe, stetig besser zu werden", beteuert der Wetterdienst-Sprecher, dazu seien Tests schließlich da - mit in diesem Fall kuriosen Folgen. Auch wenn die vermeintliche Wetterwarnung nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, kündigt Lux an, Testmails künftig auch als solche kenntlich zu machen. Zudem würden die Empfänger besagter Newsletter noch über den Fehler aufgeklärt.

Am Mittag erhielten die Abonnenten eine weitere Mail, in der der DWD um Verzeihung für die Warnung bat, "die mit der aktuellen Wetterlage nicht in Einklang steht". Um Missverständnissen vorzubeugen, betonten die Meteorologen: "Derzeit sind regional nur Hitze- und UV-Warnungen in Deutschland aktiv."

In den sozialen Netzwerken nahmen es die User wie der DWD selbst mit Humor: "Da war sicher die Schaltsekunde schuld", heißt es etwa bei Twitter, der Großteil findet die Vorstellung von Schnee bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius tatsächlich recht verlockend.