Düsseldorf. Eindrucksvolles Zeichen im Kita-Streik: Mit 10.000 Demonstrierenden hatte die Gewerkschaft gerechnet - doppelt so viele kamen am Dienstag zum Landtag.

Wenn Erzieherinnen streiken, sind bei der Ausstattung kreative Bastelprofis am Werk. Die einen feuern Seifenblasen aus Plastikpistolen in die Luft. Die anderen tragen selbst gemalte - und selbstironische - Schilder vor sich: "Kita - come in and burn out" oder "Wir trinken nicht nur Kaffee - wir essen auch Kekse" ist darauf zu lesen. Ein Dutzend Frauen haben sich beim Demonstrationszug durch Düsseldorf silber-goldene Folien um die Schulter gelegt. Rettungsdecken? "Wir sind Gold wert" erklärt eine Demonstrantin, in deren Haaren eine Prinzessinnenkrone steckt.

So bunt und fröhlich der Protest auf der Straße, so ernst sind die Erzieher bei den Forderungen: Mit Trillerpfeifen, Trommeln oder Ratschen tragen Tausende Erzieher und Sozialarbeiter einen ohrenbetäubenden Protest vor den Landtag. 20.000 sind dem Aufruf von Verdi gefolgt - es kamen doppelt so viele wie die Gewerkschaft erwartet hatte.

Familienministerin hat keinen leichten Stand

Während Gewerkschaften und Arbeitgeber in Berlin verhandeln, verlangen die Demonstranten von der Landesregierung mehr als nur Lippenbekenntnisse. NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD) hat bei der Abschlusskundgebung vor dem Parlament keinen leichten Stand. Als sie den Erzieherinnen minutenlang ihre grundsätzliche Unterstützung zusichert, drehen ihr viele demonstrativ den Rücken zu. "Wissen wir, wissen wir" oder "Wir wollen Taten sehen" skandiert die Menge, während die Worte der Ministerin im Lärm untergehen.

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Beim Kita-Streik gehen nicht nur Erzieherinnen in den Ausstand. Eine ganze Branche fordert bundesweit eine "Aufwertung" der Berufe. Und Aufwertung, das bedeutet unterm Strich zuallererst mehr Geld. Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Kinderpfleger, Heilpädagogen oder Beschäftigte von Einrichtungen der Behindertenhilfe: Sie alle wollen faktisch zehn Prozent mehr Gehalt.

Nicht mehr jede Erzieherin steht hinter dem Streik

Dagegen geht es am Rande der Kundgebung für eine kleine Frauengruppe vor allem um eine Aufwertung im wörtlichen Sinn. "Wir arbeiten im sozialen Dienst in einem Jugendamt und können es der Öffentlichkeit nie recht machen. 'Ihr holt doch Kinder aus den Familien raus', das bekommen wir oft zu hören", sagt eine von ihnen. Und dann stimmen sie ihre Parole an: "Ob Jacqueline oder Chantal, wir beackern jeden Fall."

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Nach vier Wochen steht jedoch nicht mehr jede Erzieherin hinter dem langen Streik der Gewerkschaften. Der kommunale Arbeitgeberverband in Nordrhein-Westfalen berichtet etwa von einigen Kita-Mitarbeitern in Recklinghausen, die wieder gerne ihrer Tätigkeit nachgegangen wären. Jedoch hätte ihnen die Gewerkschaft gedroht, das bereits ausbezahlte Streikgeld von ihnen zurückzuverlangen. Verdi liegen zu diesem Fall keine Informationen vor. "Mir ist kein Streikbruch bekannt. Das ist ein billiger Versuch, die Verhandlungen zu beeinflussen", sagt ein Sprecher. (dpa)

Kita-Streik: Erzieherinnen demonstrieren für mehr Lohn

Die Polizei sperrte für die Demonstration zahlreiche Straßen ab.
Die Polizei sperrte für die Demonstration zahlreiche Straßen ab. © Stephan Schütze
Vom Friedensplatz ging es über den Wall zur Streikzentrale im Sundernweg.
Vom Friedensplatz ging es über den Wall zur Streikzentrale im Sundernweg. © Stephan Schütze
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert.
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert. © Stephan Schütze
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert.
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert. © Stephan Schütze
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert.
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert. © Stephan Schütze
Rund 2000 Menschen nahmen an der Demonstration teil.
Rund 2000 Menschen nahmen an der Demonstration teil. © Stephan Schütze
Die Polizei sperrte für die Demonstration zahlreiche Straßen ab.
Die Polizei sperrte für die Demonstration zahlreiche Straßen ab. © Stephan Schütze
Die Polizei sperrte für die Demonstration zahlreiche Straßen ab.
Die Polizei sperrte für die Demonstration zahlreiche Straßen ab. © Stephan Schütze
Die Erzieher, Sozialarbeiter und städtischen Beschäftigte in sozialen Berufen fordern mehr Lohn.
Die Erzieher, Sozialarbeiter und städtischen Beschäftigte in sozialen Berufen fordern mehr Lohn. © Stephan Schütze
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert.
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert. © Stephan Schütze
Die Polizei sperrte für die Demonstration zahlreiche Straßen ab.
Die Polizei sperrte für die Demonstration zahlreiche Straßen ab. © Stephan Schütze
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert.
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert. © Stephan Schütze
Unterstützung gab es auch von den Kleinsten.
Unterstützung gab es auch von den Kleinsten. © Stephan Schütze
Unterstützung gab es auch von den Kleinsten.
Unterstützung gab es auch von den Kleinsten. © Stephan Schütze
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert.
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert. © Stephan Schütze
Bevor die Demonstranten sich in Bewegung setzten, trafen sie sich zu einer Kundgebung auf dem Friedensplatz.
Bevor die Demonstranten sich in Bewegung setzten, trafen sie sich zu einer Kundgebung auf dem Friedensplatz. © Stephan Schütze
Bevor die Demonstranten sich in Bewegung setzten, trafen sie sich zu einer Kundgebung auf dem Friedensplatz.
Bevor die Demonstranten sich in Bewegung setzten, trafen sie sich zu einer Kundgebung auf dem Friedensplatz. © Stephan Schütze
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert.
Erzieher, Sozialarbeiter und städtische Beschäftigte in sozialen Berufen haben am Mittwochmittag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert. © Stephan Schütze
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Kita-Kinder protestieren gegen Streik

Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will  Bitten und Botschaften  der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte.
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will Bitten und Botschaften der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte. © Abi Schlehenkamp
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will  Bitten und Botschaften  der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte.
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will Bitten und Botschaften der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte. © Abi Schlehenkamp
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will  Bitten und Botschaften  der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte.
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will Bitten und Botschaften der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte. © Abi Schlehenkamp
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will  Bitten und Botschaften  der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte.
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will Bitten und Botschaften der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte. © Abi Schlehenkamp
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will  Bitten und Botschaften  der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte.
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will Bitten und Botschaften der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte. © Abi Schlehenkamp
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will  Bitten und Botschaften  der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte.
Initiiert von Eltern der Kita Swabedoo eroberten Kinder, Mütter und Väter Freitagvormittag für einige Minuten die Rathausflure in der ersten Etage. Den Bürgermeister trafen die Eltern, die ein Ende des Kita-Streiks herbeisehnen, nicht an. Bereichsleiterin Regina Kleff will Bitten und Botschaften der Eltern Montag an Johannes Beisenherz weiterleiten, der Freitag noch im Urlaub weilte. © Abi Schlehenkamp
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