Berlin. Die Zeitumstellung 2024 steht kurz bevor. Wann genau erfolgt der Wechsel auf Winterzeit? Und in welche Richtung muss man die Uhr drehen?
- Dieses Wochenende findet der Wechsel von Sommer- auf Winterzeit statt
- Doch in welche Richtung muss man die Uhr bei der Zeitumstellung drehen?
- Die wichtigsten Infos im Überblick
Zweimal im Jahr wird die Uhr umgestellt – im Frühjahr eine Stunde vor, im Herbst eine Stunde zurück. Dabei hat sich in EU-Umfragen längst eine klare Mehrheit für ein Ende der Zeitumstellung ausgesprochen. Warum also weiter an den Zeigern drehen? Ein Blick auf die Hintergründe und die nächsten Umstellungstermine.
Zeitumstellung: Wann wird die Uhr im Winter 2024 umgestellt?
Auch im Jahr 2024 findet die Zeitumstellung wie gewohnt an zwei Terminen statt: Die Umstellung auf die Sommerzeit erfolgte bereits am letzten Sonntag im März, die Rückkehr auf die Winterzeit am letzten Sonntag im Oktober. Konkret bedeutet das: In der Nacht vom 30. auf den 31. März 2024 wurde die Uhr von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt – die Sommerzeit (MESZ) hatte damit begonnen.
Im Herbst, in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 2024, wird die Uhr um 3 Uhr wieder auf 2 Uhr zurückgestellt und die „normale“ Mitteleuropäische Zeit (MEZ) beginnt. Die nächste Zeitumstellung erfolgt am 30. März 2025, wenn die Sommerzeit wieder beginnt.
Somme- und Winterzeit: Seit wann gibt es die Zeitumstellung?
Die Zeitumstellung hat in Europa eine lange Tradition – in Deutschland allerdings erst spät. Während in Italien und Frankreich bereits seit 1966 und 1967 regelmäßig an den Uhren gedreht wird, führte Deutschland die Zeitumstellung erst 1980 ein. Zunächst wurden die Zeiger im April und September, später im März und September umgestellt. Seit 1996 findet die Zeitumstellung in Deutschland – wie auch in anderen EU-Ländern – im März und Oktober statt.
Ursprünglich war die Zeitumstellung eine Reaktion auf die Ölkrise von 1973: Durch die Anpassung der Uhrzeit sollte das Tageslicht besser genutzt und so Energie gespart werden. Ob dieses Ziel erreicht wurde, ist allerdings umstritten. Bereits 2005 kam eine Studie der Bundesregierung zu dem Ergebnis, dass die Energieeinsparung durch die Umstellung von Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) auf Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) kaum ins Gewicht fällt.
Zeitumstellung: Belastung für die Gesundheit?
Die Zeitumstellung steht bis heute immer wieder in der Kritik – vor allem wegen ihrer möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit. Viele Menschen leiden unter den negativen Auswirkungen des ständigen Wechsels zwischen Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) und Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ). Das zeigt auch eine repräsentative Umfrage der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) aus dem Jahr 2023: Ein Viertel der 1008 Befragten gab an, schon einmal gesundheitliche Probleme durch die Zeitumstellung gehabt zu haben.
Vor allem die Umstellung auf die Sommerzeit macht vielen zu schaffen. 63 Prozent der Betroffenen berichten von Schlafstörungen, die durch den veränderten Biorhythmus ausgelöst werden – ähnlich wie bei einem Jetlag. Weitere 36 Prozent klagen über Konzentrationsschwierigkeiten und 32 Prozent fühlen sich gereizt. Bei 19 Prozent der Befragten führte die Zeitumstellung dazu, dass sie morgens zu spät zur Arbeit kamen. Bei 16 Prozent hatte die Zeitumstellung sogar negative Auswirkungen auf die Stimmung bis hin zu depressiven Verstimmungen.
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Warum das Ende der Zeitumstellung noch nicht beschlossen ist
Angesichts dieser Probleme und des fraglichen wirtschaftlichen Nutzens hat das EU-Parlament 2018 eine Bürgerbefragung gestartet, um über eine mögliche Abschaffung der Zeitumstellung zu diskutieren. Das Ergebnis war eindeutig: 84 Prozent der Teilnehmenden sprachen sich damals gegen das Drehen an den Zeigern aus. Das Europäische Parlament folgte dem Wunsch und beschloss im März 2019 das Ende der Zeitumstellung – ursprünglich geplant ab 2021. Doch die Umsetzung scheiterte an einer grundsätzlichen Frage: Welche Zeit soll künftig gelten? Sommerzeit oder Winterzeit?
Hier konnten sich die EU-Mitgliedstaaten bis heute nicht auf eine einheitliche Linie einigen. Die Folge: Das Thema wird auf europäischer Ebene derzeit nicht weiter verfolgt. Auch die belgische EU-Ratspräsidentschaft sieht keinen Anlass, den Prozess wieder aufzunehmen.
Hinzu kommen praktische Herausforderungen. Eine dauerhafte Umstellung würde umfangreiche Anpassungen im Verkehrssystem erfordern, etwa bei der Abstimmung von Fahrplänen oder der Vergabe von Slots an Flughäfen. Außerdem könnte ein Ende der Zeitumstellung zu einer weiteren Zersplitterung der drei Zeitzonen in der EU führen. Eine einheitliche Zeitzone von Spanien bis Polen wäre ohne den bisherigen Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit kaum realisierbar.