Moskau. 30 Jahre sind genug: Der Lada 2107 des russischen Autobauers Avtovaz soll in Zukunft nicht mehr produziert werden. Das gab nun ein Unternehmenssprecher bekannt. Grund dafür seien die eingebrochenen Verkaufszahlen in Westeuropa. Ein genaues Datum für den Produktionsstopp gibt es allerdings noch nicht.
Der russische Autobauer Avtovaz stellt die Produktion des Lada 2107 ein. "Die Nachfrage nach dem Klassiker ist stark zurückgegangen. Es ist Zeit, sich von ihm zu verabschieden", erklärte Unternehmenssprecher Igor Burenkow am Montag, ohne jedoch ein genaues Datum für den Produktionsstopp zu nennen.
Die Verkaufszahlen des in Westeuropa als Lada Nova oder Lada Riva verkauften Autos seien im ersten Quartal 2012 um 76 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen, die Verbraucher seien mehr an anderen Modelle des Herstellers interessiert.
Nachbau des Fiat 124
Der Lada 2107 war bei seinem Verkaufsstart 1982 der schnellste und sportlichste Wagen des Herstellers aus der Wolga-Region. Die letzten Modelle erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 150 Stundenkilometern, zur sparsamen Ausstattung gehörten lediglich ein Autoradio und ein Gebläse. Umweltaspekte spielten niemals eine Rolle.
Das Modell war eine Weiterentwicklung des Lada 2101 ab, der wiederum dem Fiat 124 in Lizenz nachgebaut war, der in den 1960er Jahren erstmals auf die Straßen rollte. Möglich wurde der Nachbau des erfolgreichen italienischen Autos durch ein Abkommen zwischen der Sowjetunion und Italien.
Mit der Konkurrenz mithalten
In den 1980er Jahren wurden in der Wolgastadt Togliatti, benannt nach dem langjährigen Chef der kommunistischen Partei Italiens, Palmiro Togliatti, 700.000 Lada im Jahr produziert. 2011 verlagerte Avtovaz die Produktion des Lada 2107 nach Ijewsk, gut tausend Kilometer östlich von Moskau, um in Togliatti andere Fahrzeugmodelle zu bauen.
Avtovaz gehört seit 2008 zu 25 Prozent dem französischen Autokonzern Renault und hat seine Produktionslinien modernisiert, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. (afp)