Essen. . Schlafstörungen können gefährliche Folgen für die Gesundheit haben. Burnout, Depressionen oder Diabetes haben in vielen Fällen ihren Ursprung in chronischem Schlafmangel. Experten raten dazu, der Nachtruhe mehr Bedeutung beizumessen.
Was passiert eigentlich, wenn wir schlafen? Das können Sie nicht traumwandlerisch sicher beantworten? Dann geht es Ihnen wie den meisten Menschen hierzulande. Laut einer Umfrage des Wissenschaftsjahres Gesundheitsforschung wissen nämlich zwei Drittel wenig oder überhaupt nicht über psychische und körperliche Vorgänge während des Schlafs Bescheid. Und dass, obwohl der ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens ist: Nur wer gut schläft, ist am nächsten Tag fit und leistungsfähig.
Kleinkinder wissen, wie es richtig geht
Trotzdem kommt der Nachtruhe allzu oft nur wenig Bedeutung zu, weiß Schlafforscher Dr. Dieter Kunz: „Jedes Kleinkind weiß: Wenn ich jetzt nicht ins Bett gehe, bin ich morgen nicht frisch, um mit Oma zu spielen. Wir Erwachsenen beachten das aber nicht mehr.“
Dabei ist es im Grunde ganz einfach: Jeder, der morgens vom Wecker geweckt wird, hat eigentlich noch nicht genug geschlafen und ist damit auch nicht ausgeschlafen. „Wenn das mehrfach hintereinander passiert, muss man sich nicht wundern, dass man die geforderte Leistung nur schwer bringen kann“, so Kunz.
Aber nicht nur die Leistungsfähigkeit leidet. Ein chronischer Schlafentzug – ob durch eigenes Verhalten oder durch Schlafstörungen ausgelöst – kann enorme Folgen für die Gesundheit haben. „Oft steckt hinter Depressionen, Angsterkrankungen und einem Burnout, aber auch hinter Infektionen oder dem metabolischen Syndrom mit Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit eine schlafbezogene Störung“, erklärt der Schlafforscher.
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Was aber beeinflusst unseren Schlaf negativ? Für Dieter Kunz spielt hier einerseits der Einfluss von Licht und Dunkelheit eine zentrale Rolle. „Licht ist für den Körper ein Wachsignal. Denn ursprünglich war der Mensch dafür gemacht, draußen zu leben, das heißt tagsüber war es sehr hell und nachts dann quasi schwarz.“
Das Gefühl für die „Schlafenszeit“ verloren
Heute aber wird es gar nicht mehr richtig dunkel – sei es wegen der Straßenlaterne vor der Haustür oder dem Radiowecker, der die Uhrzeit so schön praktisch an die Wand projiziert. Andererseits bringen wir uns mit den verschiedensten Unterhaltungsangeboten selbst um den Schlaf. „Damit geht das natürliche Gefühl für den richtigen Zeitpunkt zur Nachtruhe verloren“, so Dieter Kunz. Und das rächt sich dann häufig schon am nächsten Morgen.