Essen.. Maßnahmen einer Reha-Therapie können nach einem Schlaganfall langfristige Beschwerden zumindest abmildern. In einem intensiven Training kann stationär, tagesklinisch oder ambulant zum Beispiel an Koordinations- oder Sprachproblemen gearbeitet werden.

Akute Schlaganfälle hinterlassen im Gehirn mehr oder minder ausgeprägte bleibende Schäden mit Untergang von Nervenzellen. Daraus resultieren dann Ausfälle wie Lähmungen, Gefühls-, Koordinations-, Sprach-, Sprech- oder Sehstörungen. Daneben können aber auch höhere und komplexe Hirnfunktionen wie Gedächtnis, Abstraktionsvermögen, Raumorientierung und die Selbstwahrnehmung des Körpers betroffen sein. Lange Zeit ging man davon aus, dass die Schäden, die durch einen Schlaganfall entstanden sind, nicht zu beheben sind. Vor etwa 25 Jahren stellte sich dann aber heraus, dass durch intensive und umfangreiche Rehabilitationsmaßnahmen fast alle Folgesymptome eines Schlaganfalls gebessert und in etwa einem Drittel der Fälle sogar vollständig beseitigt werden können. Dieses intensive Training nennt man Rehabilitation.

In der Frühphase nach einem Schlaganfall, wenn die Patienten noch umfangreich auf fremde Hilfe angewiesen sind, erfolgt die Frührehabilitation im Akutkrankenhaus oder in dafür eingerichteten Rehabilitationskliniken. Je nach Schweregrad der Behinderung erfolgt die weitere Rehabilitation stationär, tagesklinisch oder ambulant. Tagesklinisch bedeutet, dass Patienten in einem Rehabilitationszentrum von morgens 8 Uhr bis nachmittags 16 Uhr behandelt werden, die übrige Zeit und das Wochenende aber zuhause verbringen.

Restfunktionsstörungen bleiben

Unser Gastautor Prof. Hans-Christoph Diener ist Direktor der Universitätsklinik für Neurologie an der Uniklinik Essen.
Unser Gastautor Prof. Hans-Christoph Diener ist Direktor der Universitätsklinik für Neurologie an der Uniklinik Essen. © Unbekannt | Unbekannt

Patienten, bei denen nur einzelne Funktionen wie beispielsweise die Sprache gestört sind, können auch rein ambulant durch Sprachtherapeutinnen und Sprachtherapeuten behandelt werden. Je nach Behinderungs- und Schweregrad der neurologischen Ausfälle, erstreckt sich die Rehabilitation über zwei Wochen bis zu drei Monaten. Dann kann festgestellt werden, welche Restfunktionsstörungen verbleiben und inwieweit diese dann eine Betreuung durch die Familie oder Pflegedienste erforderlich machen.

Schlaganfall

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Sind Blutbahnen beispielsweise durch Arterienverkalkung oder infolge einer Embolie verengt, droht eine Sauerstoffunterversorgung im Gehirn und damit ein Schlaganfall.
Sind Blutbahnen beispielsweise durch Arterienverkalkung oder infolge einer Embolie verengt, droht eine Sauerstoffunterversorgung im Gehirn und damit ein Schlaganfall. © Knut Vahlensieck | Knut Vahlensieck
Wer sich sehr gesund und ausgewogen ernährt und außerdem viel Sport treibt, kann das Schlaganfallrisiko verringern. (Bild: Imago)
Wer sich sehr gesund und ausgewogen ernährt und außerdem viel Sport treibt, kann das Schlaganfallrisiko verringern. (Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
Rauchen, Stress...(Bild: Imago)
Rauchen, Stress...(Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
... und Alkohol erhöhen dagegen das Schlaganfallrisiko. (Bild: Imago)
... und Alkohol erhöhen dagegen das Schlaganfallrisiko. (Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
Diabetiker, Menschen mit Herzrhythmus- und Fettstoffwechselstörungen gehören zur Risikogruppe und sollten sich daher regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen. (Bild: Imago)
Diabetiker, Menschen mit Herzrhythmus- und Fettstoffwechselstörungen gehören zur Risikogruppe und sollten sich daher regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen. (Bild: Imago) © ddp | ddp
Die Symptome für einen Schlaganfall hängen davon ab, welcher Teil des Hirns angegriffen ist. (Bild: Imago)
Die Symptome für einen Schlaganfall hängen davon ab, welcher Teil des Hirns angegriffen ist. (Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
Erste Zeichen können Depression, Sprach- und Bewusstseinsstörungen... (Bild: Imago)
Erste Zeichen können Depression, Sprach- und Bewusstseinsstörungen... (Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
...Schwindel und Verwirrtheit... (Bild: Imago)
...Schwindel und Verwirrtheit... (Bild: Imago) © Unbekannt | Unbekannt
... Kopfschmerzen und einseitige Sehstörungen sein.(Bild: Imago)
... Kopfschmerzen und einseitige Sehstörungen sein.(Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
Der Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem man schnellstmöglich den Notarzt rufen sollte. Denn jede Sekunde zählt. (Bild: Imago)
Der Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem man schnellstmöglich den Notarzt rufen sollte. Denn jede Sekunde zählt. (Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
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  1. Nach einem Schlaganfall besteht noch viele Wochen die Möglichkeit, dass sich die Beschwerden zurückbilden.
  2. Das intensive Training wird Rehabilitation genannt. Sie kann stationär, tagesklinisch oder ambulant erfolgen.
  3. Erst gegen Ende der Rehabilitation kann ermessen werden, wieweit sich die Beschwerden zurückbilden.