Berlin. Eine Umfrage in Deutschland ergab, dass sich Ärzte nicht ausreichend auf eine HIV- oder Aids-Beratung vorbereitet fühlen. Der Großteil gab zu, keine kompetenten Auskünfte über die tödliche Krankheit geben zu können. Eine Änderung ist in Anbetracht steigender Infektionszahlen dringend nötig.
Ärzte in Deutschland fühlen sich nach einer Umfrage nur unzureichend für den Umgang mit HIV-infizierten Patienten ausgebildet. Lediglich 30 Prozent sahen sich in der Lage, beim Thema HIV/Aids und weiteren sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) kompetent beraten zu können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Privaten Krankenversicherung (PKV), die der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegt. Dabei gehöre die Betreuung solcher Patienten angesichts der steigenden Zahl von Menschen mit HIV in Deutschland für einen Großteil der Ärzte mehr und mehr zum Berufsalltag. 62 Prozent behandelten regelmäßig HIV-infizierte Patienten.
Rund 60 Prozent der befragten Ärzte wünschen sich nach dieser Umfrage vom Mitte Juli unter 504 Ärzten eine fachspezifische Fortbildung zu diesen Themen. 14 Prozent der Befragten bekannten demnach, dass sie Angst davor hätten, sich im Berufsalltag mit HIV zu infizieren.
78.000 Infizierte in Deutschland
Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland laut PKV rund 3000 Menschen neu mit HIV. Das Robert-Koch-Institut geht von derzeit insgesamt rund 78.000 HIV-Infizierten aus.
PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach erklärte: "Dies zeigt, wie wichtig es ist, Ärztinnen und Ärzte im Umgang mit HIV-Patienten zu schulen." Er verwies auf fachspezifische Fortbildungen zu dem Thema durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Deutsche AIDS-Hilfe. (dpa)