Washington . Washington warnt eindeutig: Sollte Peking die Sanktionen des Westens gegen Moskau unterlaufen, muss China mit Strafmaßnahmen rechnen.
Russland winkt ab: Stimmt nicht. China sagt: Wir wissen von nichts. Trotzdem bleibt Amerika bei seinen (geheimdienstlich erworbenen) Erkenntnissen. Danach hat Moskau mit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine in Peking um militärische und wirtschaftlich Schützenhilfe gebeten. Was "New York Times", "Washington Post" und andere Medien von Rang unter Berufung auf Regierungskreise berichteten, stand am Montag in Rom auf der Tagesordnung des ersten hochrangigen Kontakts zwischen China und USA seit Wochen.
Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater von Präsident Joe Biden, ging in das Gespräch mit dem chinesischen Top-Diplomaten Yang Jiechi mit einem klaren Vorsatz: "Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie irgendein Land Russland für seine Verluste durch die Wirtschaftssanktionen entschädigt."
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Ukraine-Krieg: USA warnen China wegen Sanktionen
Unterschwellig deutete das Weiße Haus an, dass China mit erheblichen wirtschaftlichen Strafmaßnahmen und internationalen Stigmatisierung rechnen müsse, sollte es die Bemühungen des Westens untergraben, Russland via Sanktionen zur Aufgabe des Krieges zu bewegen.
Über Details wurde bisher nichts bekannt. China begegnete der Drohgebärde wie gehabt. "In letzter Zeit verbreiten die USA ständig Falschmeldungen über China", erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Peking, "das ist bösartig". Bemerkenswert: Zhao Lijian dementierte die Essenz der Medienberichte, wonach der Kreml Peking offiziell um Hilfe gebeten habe, nicht.
Gemeinsame Erklärung von China und Russland
In Washington sekundierte die chinesische Botschaft mit der Auskunft, man habe von einem Hilfeersuchen Moskaus "noch nie etwas gehört". Putins Sprecher Dmitri Peskow bestritt, dass es eine solche Anfrage jemals gegeben hat. Analysten sehen die Lage dagegen klar.
Nach dem Treffen von Putin und Chinas starkem Mann Xi Jinping am 4. Februar am Rande der Eröffnung der Olympischen Winterspiele veröffentlichten beide Länder ein 5000 Worte langes Dokument. Danach kenne die Partnerschaft beider Länder "keine Grenzen". Xi Jinping hat den Angriffskrieg Putins bis heute nicht verurteilt, dagegen sehr wohl das von den USA choreographierte Sanktions-Regime. Zudem gab sich China als Sprachrohr für die russische Verschwörungstheorie her, die USA betrieben in der Ukraine Labore zur Herstellung von chemischen Waffen.
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