Düsseldorf. . Die Landesregierung nimmt die Hochschulen angesichts steigender Studentenzahlen mit einem Aktionsplan in die Pflicht. Bereits ab diesem Jahr werden 9500 zusätzliche Studienanfänger in NRW erwartet.
Die Landesregierung nimmt die Hochschulen angesichts steigender Studentenzahlen mit einem Aktionsplan in die Pflicht. „Wir stehen vor einer gewaltigen Aufgabe“, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) am Dienstag in Düsseldorf.
Gemeinsam mit Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) versprach sie, dass alle NRW-Abiturienten einen Studienplatz an Rhein und Ruhr bekommen sollen. Nicht immer kann allerdings die Wunsch-Uni garantiert werden.
Die Hochschulen müssen künftig regelmäßig berichten, wie sie Mittel aus dem Hochschulpakt von Bund und Ländern in den Ausbau der Studienplätzen investieren. Ganz ist das Land offenbar nicht mit dem bisherigen Fortschritt beim Ausbau der Bildungsangebote zufrieden. Zudem schafft die Fern-Universität Hagen 2.000 Extra-Studienplätze. Ferner stocken die Fachhochschulen ihre Kapazitäten auf.
19.000 zusätzliche Studienanfänger im Jahr 2013
Im Jahr 2013 werden den Angaben zufolge an den nordrhein-westfälischen Gymnasien gleichzeitig zwei Abiturjahrgänge die Hochschulreife erwerben: der erste Schülerjahrgang, der nach 12, und der letzte, der nach 13 Schuljahren Abitur macht. Man bereitet sich auf 19.000 zusätzliche Studienanfänger vor.
Ein weiterer Grund für den Ansturm auf die Hochschulen ist der wegfallende Wehr- und Zivildienst. Bereits ab diesem Jahr werden deshalb 9.500 zusätzliche Studienanfänger in NRW erwartet.
Mehr als zehn Milliarden Euro
Allein für neue Studienplätze wegen der Aussetzung der Wehrpflicht sollen 260 Millionen Euro an die Hochschulen fließen. Insgesamt investiert das Land bis 2020 mehr als zehn Milliarden Euro in den Ausbau der Universitäten und Hochschulen.
Die Planungen hatten bereits unter der CDU/FDP-Vorgängerregierung begonnen. „Frau Schulze setzt sich ins gemachte Nest. Sie führt die Maßnahmen fort, die von der CDU-geführten Landesregierung bereits begonnen wurden“, sagte der CDU-Abgeordnete Michael Brinkmeier.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßte die verschärfte Kontrolle der Universitäten. „Wir müssen darauf achten, dass die Hochschulen auch in den Fächern Studienplätze schaffen, die tatsächlich nachgefragt werden“, sagte GEW-Landeschefin Dorothea Schäfer. Das sei bisher nicht immer der Fall gewesen. (dapd)