Bochum. . Bildungsforscher fordern eine „bildungspolitische Wende“ in NRW. Zu viele junge Menschen würden auf der Strecke bleiben, höhere Investitionen seien nötig, hieß es auf einem Bildungskongress an der Ruhr-Uni Bochum.
Der DGB und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordern eine „bildungspolitische Wende“ in Nordrhein-Westfalen. Ein auf einem Bildungskongress an der Ruhr-Univeristät Bochum am Donnerstag verabschiedetes „Bochumer Memorandum“ verlangt dazu deutliche Verbesserungen bis zum Jahr 2015.
So soll unter anderem der Anteil der Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz erhalten haben, landesweit von jetzt 17 auf unter 3 Prozent gesenkt werden. Auch dürften die Bildungschancen nicht länger von der sozialen Herkunft abhängen.
„Wir können unseren gesellschaftlichen Wohlstand und unsere soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit nur aufrechterhalten, wenn wir größere Anstrengungen und höhere Investitionen im Bildungssektor verwirklichen“, sagte der DGB-Landesvorsitzende Andreas Meyer-Lauber. Es sei „alarmierend“, wie viele in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) zusammengeschlossene Länder NRW inzwischen überholt hätten.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) begrüßte den Entwurf des Memorandums und dessen Ausrichtung auf mehr Chancengleichheit für jungen Menschen. Bildungspolitik sei Investitionspolitik. Es sei besser, vorbeugend in Bildung zu investieren als in „soziale Reparaturmaßnahmen“. Ansonsten sei auch in 20 Jahren eine viel zu große Zahl junger Menschen zu beklagen, die im Bildungssystem abgehängt worden sei. dapd