Duisburg. . Die Schulverwaltung legt eine Liste für die Erweiterung der Zügigkeit an 21 Duisburger Schulen vor. Am Dienstag berät der Schulausschuss.

Mit Hochdruck werden in den nächsten Jahren die Duisburger Schulen ausgebaut, um genügend Raum zu schaffen für eine steigende Zahl an Schülern. Dazu werden Schulen erweitert und bislang ungenutzte Schulgebäude reaktiviert, um Zweigstellen einzurichten. Auch den Neubau von zwei Gesamtschulen in den Bezirken Mitte und Nord mit jeweils vier bis fünf Zügen schlägt die Verwaltung dem Schulausschuss vor, der am Dienstag (15 Uhr, Ratssaal) über eine Prioritätenliste mit 21 Erweiterungsprojekten berät. Final entscheidet der Rat am Montag, 7. Mai.

1000 Kinder mehr pro Jahrgang

Grundlage jeder Schulentwicklungsplanung ist die Zahl der Kinder zwischen 0 und 10 Jahren. Sie erlaubt sowohl eine Prognose für die Zahl der Erstklässler als auch für die künftigen Fünftklässler, die aus den Grundschulen in die Sekundarstufe wechseln. Die Differenzen zwischen dem Plan von 2012 und den aktuellen Zahlen dokumentieren den Anstieg in Duisburg.Faustregel: Je jünger die Kinder, desto größer der Unterschied. So ist die Zahl der Zehnjährigen im Vergleich zu 2012 von 4461 um knapp 200 auf aktuell 4757 gestiegen, um jeweils rund 400 liegt der Wert der Vier- und Fünfjährigen über dem von vor sechs Jahren, bald 1000 sind es bei den Mädchen und Jungen im ersten und zweiten Lebensjahr. Es sei deshalb notwendig, neben den Erweiterungsmöglichkeiten an den „aktiven“ Schulen angesichts der „sehr kurzfristig zu erwartenden Jahrgangsstärken bereits zum jetzigen Zeitpunkt Neubauplanungen im Duisburger Norden und in Mitte mit einem Bedarf von acht bis zehn Zügen in den Blick zu nehmen“, so Bildungsdezernent Thomas Krützberg in seiner Vorlage für den Ausschuss.

Die Prioritätenlister der Verwaltung für die Schulraumerweiterung
Die Prioritätenlister der Verwaltung für die Schulraumerweiterung © Gerd Bertelmann

Ein „deutliches Defizit“ erkennt die Schulverwaltung bei den Gesamtschulen: Obwohl zuletzt 73 statt der formal möglichen 66 Eingangsklassen mit maximaler Schülerzahl starteten, mussten viele Eltern an Sekundar-, Real- oder Hauptschulen verwiesen werden. Um der Raumnot Herr zu werden, operieren die meisten Gesamtschulen längst mit Zweigstellen in einstigen Grund- oder Hauptschulen. Organisatorisch bedeutet das große Herausforderungen.

Auch interessant

Deshalb gibt’s, kaum ist die Vorlage in der Welt, schon Diskussionen. Die Leibniz-Gesamtschule kündigt heftigen Widerstand gegen eine geplante Dependance im Comenius-Schulgebäude an und fordert einen Neubau auf ihrem Gelände. Die Grillo-Gesamtschule – sie soll zum Bildungszentrum entwickelt werden – würde lieber gleich um zwei statt nur um einen Zug erweitert werden. Und die Marxloher Grundschulleiter empören sich in einem Brandbrief darüber, dass ausgerechnet ihre Schulen, deren Einzugsbereich derzeit mit Busstransporten entlastet wird, nicht berücksichtigt werden. „Wir sind dazu mit den Schulleitungen im Gespräch“, heißt es aus der Schulverwaltung. In Marxloh stehe weniger die Erhöhung der Zügigkeit, als die Schaffung weiterer Räume im Fokus.