Düsseldorf. Ein 1. Klasse-Zusatzticket wird es geben. Aber wer denkt an Fahrgäste mit kleinem Geldbeutel?, fragt die Grüne Jugend in NRW.
Wenige Tage nach dem Start des „Deutschlandtickets“ fordert die Grüne Jugend NRW die schwarz-grüne Landesregierung zu sozialen Korrekturen auf. Das 49-Euro-Ticket sei für viele Menschen schlicht „zu teuer“.
„Die Regierung muss nachliefern. Die bisher angekündigten Vergünstigungen reichen bei weitem nicht aus“, sagte die Landesvorsitzende der Grünen Jugend, Nicola Dichant, vor einer Mitgliederversammlung am Wochenende in Xanten.
An Studierende, Auszubildende und Menschen mit kleinem Geldbeutel denken
In einem Antrag fordern die Nachwuchs-Grünen ein 19 Euro-Sozialticket, ein 129 Euro-Semesterticket sowie ein 21,50 Euro-Ticket für Auszubildende. Die Grünen-Landtagsfraktionschefin Verena Schäffer forderte schon vor Wochen eine günstigere Variante des Deutschlandtickets für Menschen mit kleinem Geldbeutel. Ihr Appell blieb bisher erfolglos, Schwarz-Grün „prüft“ im Moment nur die Option eines Sozialtickets.
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Wir sehen, dass die Politik gerade die Menschen vergisst, die am dringendsten günstige Mobilität brauchen“, kritisiert Nicola Dichant. Ein Kinobesuch, eine Urlaubsfahrt oder eine Reise zum Bewerbungsgespräch dürften keine Frage des Geldbeutels sein. Das 49 Euro-Ticket sei kein Ersatz für das populäre Neun-Euro-Ticket im vergangenen Sommer.
Nachwuchs-Grüne wollen Stoppschild für AKP-Politiker in NRW
Weitere Themen beim Treffen der Grünen Jugend sind die Klimaneutralität, ein Altschuldenfonds für die klammen Städte in NRW sowie die bevorstehenden Wahlen in der Türkei.
Gefordert wird ein generelles Auftrittsverbot für Politiker aus der türkischen Regierungspartei AKP. Wer in der Türkei Menschenrechtsverletzungen begehe und dort die Demokratie beschädige, dürfe dafür nicht auch noch in Deutschland werben dürfen.
Derzeit gilt ein Auftrittsverbot für ausländische „Amts- und Mandatsträger“ aus Nicht-EU-Ländern in den drei Monaten vor einer Wahl. Der Grünen Jugend geht das nicht weit genug.