Düsseldorf. Die Corona-Lage in den Schulen in NRW entspannt sich weiter. Jeder zweite Jugendliche ist mindestens einmal geimpft, 40 Prozent vollständig.
Wenige Wochen nach der Empfehlung der Covid-19-Impfung für Zwölf- bis 17-Jährige durch die Ständige Impfkommission (Stiko) ist die Zahl der geimpften Kinder und Jugendlichen in NRW deutlich gestiegen. Inzwischen sind in dieser Altersgruppe fast 40 Prozent vollständig und fast jeder Zweite einmal geimpft, erklärte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) im Schulausschuss.
„Das ist die dritthöchste Impfquote im Vergleich zu allen anderen Ländern. Ein tolles Ergebnis. Es zeigt die großartige Bereitschaft junger Menschen, sich impfen zu lassen“, sagte Gebauer. Sie bezog sich auf Daten des Robert-Koch-Institutes. „Die Nachfrage ist groß, das ist ein sehr guter Zwischenstand“, bestätigte eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. Seit der „Freigabe“ der Jugend-Impfung durch die Stiko Mitte August hätten die Kinderärzte gute Aufklärungsarbeit geleistet.
Maskenpflicht könnte nach den Herbstferien fallen
Noch hat die Landesregierung nicht im Detail über die Corona-Regeln an den Schulen nach den Herbstferien entschieden. Aber ein Ende der Maskenpflicht im Unterricht ist angesichts der momentan entspannten Corona-Lage eine Option. Masken schützten, seien für die Kinder aber auch „eine Zumutung“, sagte Gebauer. Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte geimpft seien, stelle sich die Frage, ob Masken im Unterricht noch nötig seien. Ein Ende der Maskenpflicht dürfe aber nicht dazu führen, dass Gesundheitsämter wieder viel mehr Kinder Quarantäne schickten.
Inzwischen hat die Landesregierung entschieden, dass es keine Pflicht geben wird, die Kinder am ersten Schultag nach den Herbstferien mit einem aktuellen Test in die Schulen zu schicken. „Wir werden den Familien nur empfehlen, die Kinder testen zu lassen“, erklärte Gebauer. Sie erklärt dies mit den sinkenden Testkapazitäten in NRW. Es wäre wohl unmöglich, angesichts der rückläufigen Kapazitäten und einer 48-Stunden-Gültigkeit eines Corona-Tests an dem Wochenende vor Schulbeginn 1,7 Millionen Tests zu organisieren.
Auch Getestete dürfen mit auf Klassenfahrt
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In der kommenden Woche will die NRW-Regierung die Schulen und die Eltern über die Regeln nach dem Schulbeginn informieren. Schon jetzt stellte Gebauer klar, dass die Teilnahme an Schulfahrten nicht auf Geimpfte und Genesene (2G) beschränkt werden dürfe. Die so genannte „3G-Strategie“, also Teilnahme für Geimpfte, Genesene und Getestete, gelte für alle Schulveranstaltungen in Präsenz, also auch für Klassenfahrten. Alle Schülerinnen und Schüler seien bei diesen Fahrten willkommen, so Gebauer. Zuletzt versuchten einzelne Schulen, die Regeln für Schulfahrten zu verschärfen.
Insgesamt hat die die Corona-Lage an den Schulen in NRW weiter entspannt. Der Präsenzunterricht sei zu verantworten, denn keine Schule im Land sei wegen Corona vollständig geschlossen. Weniger als ein Prozent der Schüler und Lehrkräfte könnten derzeit nicht am Präsenzunterricht teilnehmen. Zum Stichtag 22. September meldeten die Schulen 4780 bestätigte Corona-Fälle unter Schülerinnen und Schülern – in der Woche davor waren es 6425, so die Landesregierung.
Immer weniger Schüler in Quarantäne
In Quarantäne befanden sich zu dem Stichtag 7581 Schülerinnen und Schüler (0,4 Prozent). In der Woche davor waren es noch 13.297. „An den stark gesunkenen Quarantänezahlen zeigt sich, dass sich die Quarantäne-Neuregelung positiv auswirkt“, so Gebauer. In NRW werden in der Regeln noch infizierte Schüler in Quarantäne geschickt, nicht aber die Sitznachbarn.
Die Regierung informierte auch über die aktuelle Zahl der Testverweigerer: Demnach weigerten sich zuletzt 1120 Schüler, 23 Lehrer und 42 andere Schul-Beschäftigte die Testungen. Die Regeln für die Coronatests an weiterführenden Schulen sowie an Grund- und Förderschulen bleiben vorerst unverändert.