Düsseldorf. 47 Attacken auf Geldautomaten zählt die NRW seit Jahresbeginn. Doch sie meldet auch einen Erfolg: Es gab bereits 17 Festnahmen mutmaßlicher Täter.

Die Zahl der Ermittlungserfolge gegen Geldautomaten-Sprenger hat zugenommen. In diesem Jahr seien bis Anfang März bereits 17 Verdächtige festgenommen worden, teilte das Landeskriminalamt NRW in Düsseldorf auf Anfrage mit. Im gesamten vergangenen Jahr seien es 23 gewesen.

Angesichts der häufigen Sprengattacken auf Geldautomaten werden als besonders gefährdet eingestufte Automaten inzwischen in Nordrhein-Westfalen nachts von der Polizei „intensiv bestreift“, hieß es weiter.

Bis dato 47 Sprengattacken auf Geldautomaten in NRW seit Jahresbeginn

Die Zahl der Sprengattacken hatte im vergangenen Jahr mit 182 in NRW einen neuen Rekord erreicht. In diesem Jahr lag sie zum Ende des ersten Quartals Ende März mit 47 etwas unter dem Niveau des vergangenen Jahres, als im gleichen Zeitraum bereits 53 Taten registriert worden waren.

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Die Polizei kündigte an, den internationalen Austausch und den Austausch mit der Bankenwirtschaft zu intensivieren, um das Phänomen in den Griff zu bekommen. In Nordrhein-Westfalen gibt es mehr als 10.000 Geldautomaten.

Geldautomatensprenger: Schaden in zweistelliger Millionenhöhe

Allein für die erste Jahreshälfte 2022 war der Schaden durch die Attacken auf fast elf Millionen Euro beziffert worden. Für dieses Jahr machte die Polizei zum Schaden keine Angaben. Hinter einem Großteil der Taten soll eine Szene von 400 bis 500 Menschen aus den Ballungszentren Utrecht, Amsterdam und Rotterdam stecken, die auch als „Audi-Bande“ bezeichnet wird.

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Den Geldinstituten empfiehlt die Polizei, die Automaten nachts unter Verschluss zu halten, Vernebelungsanlagen zu installieren und die Bargeldbeträge in den Automaten so zu präparieren, dass sie bei einer Explosion eingefärbt und verklebt werden.

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Die Taten sind noch gefährlicher geworden, seit die Gangster vermehrt zu Sprengstoff statt Gas greifen, um die immer besser gesicherten Automaten zu knacken. Auch ein Abbau von Automaten an besonders gefährdeten Standorten soll nicht mehr tabu sein. (dpa)