Köln/Essen. Die Malteser in NRW haben eine Hausnotruf-Statistik veröffentlicht. Viele Senioren lösten diesen über die Feiertage wohl nur aus Einsamkeit aus.
Mehr als die Hälfte aller eingegangenen Hausnotrufe der Malteser in NRW über die Feiertage, kamen wohl aus Einsamkeit. Überraschend ist dabei die Menge solcher Notrufe.
Mehr als die Hälfte der Anrufe, die die Malteser in Nordrhein-Westfalen zwischen Heiligabend und dem 2. Januar über den Hausnotruf erhalten haben, waren Anrufe aus Einsamkeit. Ein Sprecher der Malteser sagte am Dienstag in Köln, über Weihnachten und zwischen den Jahren meldeten sich immer viel mehr Menschen als sonst, diesmal seien es etwa vier Mal so viele gewesen.
Mehr als die Hälfte der Notrufe brauchten keine konkrete Hilfeleistung
Über einen sogenannten Hausnotruf sind vor allem viele ältere Menschen mit den Maltesern verbunden. Sie können einen Knopf drücken, und dann meldet sich jemand von der Malteser-Zentrale über eine Freisprechzentrale. Dieses Mal wurde den Angaben zufolge 4488 Mal Alarm ausgelöst. Der Rettungswagen rückte 392 Mal aus. Aber bei über 2500 Alarmauslösungen, also bei über der Hälfte, sei keinerlei konkrete Hilfeleistung erforderlich gewesen, sagte der Sprecher.
Viele Seniorinnen und Senioren hätten das Bedürfnis zu reden
Vielmehr hätten die Seniorinnen und Senioren einfach das Bedürfnis gehabt, mit jemandem zu sprechen. „Wir betreuen in Nordrhein-Westfalen rund 40.000 Hausnotrufkunden und beobachten besorgt, wie viele ältere Menschen schon unter Einsamkeit leiden“, sagte Ruth Horn-Busch, Leiterin Hausnotruf der Malteser NRW. „Das ist ein ernstes gesellschaftliches Problem. Die Menschen werden immer älter, und wir stellen fest, dass es nicht mehr die klassische Großfamilie gibt, die füreinander sorgt.“ (dpa)