Düsseldorf/Berlin. Silvester durfte wieder ohne Corona-Einschränkungen gefeiert werden. Vielerorts wurden die Feiern allerdings überschattet. Das ist die Bilanz.

Die nach zwei Jahren erste Silvesternacht ohne coronabedingte Einschränkungen hielt Polizei und Feuerwehr überall in Deutschland in Atem. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Unfälle mit Feuerwerk und Angriffe auf Sicherheitskräfte überschatteten vielerorts die Feiern, auch in NRW.

In Berlin meldete die Feuerwehr mehr als 1700 Einsätze, fast 700 mehr als vor einem Jahr. Unter dem Eindruck der Ereignisse erneuerte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ihre Forderung nach einem Böllerverbot. „Wir haben deutschlandweit gesehen, dass Pyrotechnik gezielt als Waffe gegen Menschen eingesetzt wird“, kritisierte der Berliner GdP-Chef Stephan Weh. Das müsse ein Ende haben.

Viele Verletzte, einige Menschen kamen ums Leben

Feuerwehrleuten sowie Polizistinnen und Polizisten in NRW und in vielen anderen Ländern dürfte der Jahreswechsel als belastend in Erinnerung bleiben. Mehrere Menschen kamen ums Leben, viele wurden verletzt. Bei einem Hausbrand in Balve starb eine 66-Jährige (lesen Sie hier mehr dazu). In Düsseldorf wurde eine Frau am Silvesterabend bei einer Auseinandersetzung in einer Wohnung in Düsseldorf getötet (weitere Informationen finden Sie hier). Ein 17-Jähriger verletzte sich im Leipzig beim Einsatz von Pyrotechnik so schwer, dass er im Krankenhaus starb. In Sachsen-Anhalt wurde ein Mann beim Böllern auf der Straße von einem Auto erfasst und getötet. In Essen-Katernberg zogen sich ein Mann und seine kleine Tochter beim Abbrennen von Feuerwerk schwere Verletzungen zu (hier geht es zum Artikel). In Jülich verlor ein Mann beim Hantieren mit Böllern zwei Finger.

Einsatzkräfte beklagen Hemmungslosigkeit

Einsatzkräfte beklagten die Hemmungslosigkeit, die ihnen entgegenschlug. Im Ruhrgebiet wurden viele von ihnen mit Böllern beworfen, bedrängt und beleidigt. Bei einem Einsatz in Oberhausen zogen sich fünf Polizisten Verletzungen zu. In Hagen errichteten teils vermummte Jugendliche Barrikaden, die sie anzündeten. In der Düsseldorfer Altstadt sowie in Köln waren Sicherheitskräfte in der Silvesternacht im Dauereinsatz. In Düsseldorf brannte die Lagerhalle eines Baustoffhandels, durch Pyrotechnik ausgelöste Feuer beschäftigten die Wehrleute landesweit.