Wiesbaden/Essen. Weniger Gewalttaten gegen Polizisten soll es in NRW 2021 gegeben haben. Dabei war auch ein Mord. Bundesweit ist die Zahl der Fälle gestiegen.
Entgegen dem Trend in Deutschland und in den meisten anderen Bundesländern ist die Zahl der offiziell erfassten Gewalttaten gegen Polizisten 2021 in Nordrhein-Westfalen zurückgegangen. Insgesamt wurden im bevölkerungsreichsten Bundesland 7512 Fälle und damit 6,3 Prozent weniger als im Vorjahr verzeichnet. Das geht aus Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden.
Ein Rückgang wurde nur in drei weiteren Ländern gemeldet, bundesweit stieg die Zahl der Fälle um 1,8 Prozent an. Nach absoluten Zahlen war NRW das Bundesland mit den meisten Fällen. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet gab es aber nur in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz seltener Gewalt gegen Polizisten.
BKA: 27 Prozent der Fälle in NRW waren körperliche Angriffe
Nach der Definition des BKA müssen Beamte nicht körperlich verletzt werden, damit eine Tat als Gewalt gegen Polizisten erfasst wird. Ausreichend ist laut BKA, „wenn aus allgemeiner Feindseligkeit gegen den Staat oder aus persönlichen Motiven gegen die Amtsträgerin oder den Amtsträger oder aus anderen Beweggründen gehandelt wird“. Auch Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte fallen in diese Kategorie.
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In NRW machten sie rund 60 Prozent der Fälle aus. Gut 27 Prozent waren tätliche Angriffe. Es gab aber auch je einen Mord und ein Raubdelikt sowie 349 gefährliche und schwere Körperverletzungen. Das BKA verzeichnete 2021 in NRW zudem 488 Angriffe auf Feuerwehr- und Rettungskräfte mit 718 Opfern.
Das ist - wiederum entgegen dem Bundestrend - etwas weniger als 2020 (496 Fälle mit 749 Opfern). Das LKA in NRW hatte bereits Ende August Zahlen zur Gewalt gegen Polizisten veröffentlicht, die sich wegen einer veränderten Datenbasis geringfügig von den nun vom BKA veröffentlichten Zahlen unterscheiden.(dpa)