Düsseldorf. Die Wahlbeteiligung hat in NRW bei der Landtagswahl einen historischen Tiefstand erreicht: Nur 55,5 Prozent der Wahlberechtigten gingen zur Wahl.

Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ist die Wahlbeteiligung mit 55,5 Prozent auf einen historischen Tiefstand gefallen. Dies ging am Montagmorgen aus vorläufigen Angaben des Landeswahlleiters im Internet hervor.

Den bisherigen Tiefstand bei einer Landtagswahl gab es im Jahr 2000 mit 56,7 Prozent. Bei der Wahl 2017 hatte die Wahlbeteiligung noch 65,2 Prozent betragen. Bei der Bundestagswahl im September 2021 lag sie in NRW bei 76,4 Prozent.

Landtagswahl in NRW: 13 Millionen Wahlberechtigte

„Die geringe Wahlbeteiligung muss allen demokratischen Parteien Sorge machen“, twitterte die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang. „Darauf gibt es nicht die eine einfache Antwort, aber es muss uns allen ein Auftrag sein, stärker an dem Thema zu arbeiten.“

Wahlberechtigt waren in NRW rund 13 Millionen Bürgerinnen und Bürger. Auf jeden der 128 Wahlkreise entfielen durchschnittlich 101 500 Wahlberechtigte. Daraus ergibt sich, dass in jedem Wahlkreis im Schnitt mehr als 45 000 Wahlberechtigte nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten.

„Es muss was zur Wahl stehen, damit man auch wählen geht“, sagte der Politikwissenschaftler Martin Florack im WDR über die niedrige Wahlbeteiligung. Nur am guten Wetter habe es nicht gelegen. (dpa)