Düsseldorf. Nach zwei Pandemie-Jahren kehren Studierende zum Start des Sommersemesters Anfang April in die Hörsäle zurück. Die Masken sollen aber bleiben.
Schon im vergangenen Herbst hieß es, das Wintersemester werde in Präsenz stattfinden. Doch Corona sorgte erneut für viele verwaiste Hörsäle und Seminarräume. Jetzt soll es endlich wieder anders werden: Nach insgesamt zwei Pandemie-Jahren sollen die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen Anfang April in Präsenzlehre ins neue Semester starten.
„Die Durchführung des Lehrbetriebs findet im Sommersemester 2022 in der Regel in Präsenz statt“, hieß es in einer Mitteilung des NRW-Wissenschaftsministeriums. In begründeten Ausnahmefällen seien jedoch „digitale Lehrformate, die eine Präsenzlehrveranstaltung vollständig ersetzen, zulässig“. Es sei davon auszugehen, dass die Hochschulen mit diesen Ausnahmen verantwortungsvoll umgehen werden, so das Ministerium. Auch wenn im Bundes-Infektionsschutzgesetz eine allgemeine Maskenpflicht nicht vorgesehen ist, empfehlen das Land und die NRW-Hochschulen allen Hochschulangehörigen, in Innenräumen eine Maske zu verwenden.
Online-Veranstaltungen als Ausnahme
„Zum Start des Sommersemesters sind Lehre, der Austausch und das Miteinander auf dem Campus für die Studierenden endlich wieder möglich", sagte NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). Mit der Rückkehr in den Regelbetrieb nimmt das Land die bisherigen Regelungen für Online-Lehrveranstaltungen und -Prüfungen aus der Corona-Epidemie-Hochschulverordnung zurück, ohne sie jedoch vollständig abzuschaffen. Dies ermögliche es den Hochschulen, flexibel auf die Entwicklung der Pandemie zu reagieren.
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Lehrveranstaltungen, die ausschließlich online ablaufen, sollen aber die Ausnahme bleiben. Ziel sei es vielmehr, „digitale Lehrformate als sinnvolle Ergänzung zur Präsenzlehre überall dort zu etablieren, wo sie sich bewährt und das Studium bereichert und erleichtert haben“. Mit der angepassten Corona-Verordnung können die Hochschulen auch einzelne Online-Formate probeweise beibehalten, etwa bei großen Massenvorlesungen.
Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Hochschulen ebenfalls. Ein dringliches Thema sei die Integration von Studierenden und Forschenden, die wegen aus der Ukraine nach Nordrhein-Westfalen flüchten müssen. „Unser Augenmerk gilt hilfesuchenden – ukrainischen und russischen – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Studierenden, die sich an unseren Universitäten aufhalten und zu uns kommen und vorerst nicht in ihre Heimat zurück können“, sagte Lambert T. Koch, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der NRW-Universitäten und Rektor der Uni Wuppertal. „Hier haben wir, auch in enger Abstimmung mit dem Land, bereits zahlreiche Unterstützungsangebote geschaffen“, so Koch.
Mit dem Programm „NRWege ins Studium“ stehe den Geflüchteten ein bewährtes Instrument des Landes offen, um sich auf ein Studium vorzubereiten, vor allem mit speziellen Sprachkursen. Daneben begleiten die Mitarbeitenden der „International Offices“ der Hochschulen Geflüchtete beim Studienstart und während des Studiums. Die Landesregierung arbeite überdies an weiteren Angeboten für Studierende und Wissenschaftler aus der Ukraine. Aktuelle Hilfsangebote hat das Wissenschaftsministerium auf der Internetseite www.mkw.nrw/ukraine gebündelt.
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„An allen Hochschulen gibt es eine enorme Hilfsbereitschaft“, sagte Bernd Kriegesmann, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen sowie Präsident der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Sprachkurse und Angebote der psychosozialen Beratung würden überall ausgebaut. „Wir tun alles, um den Studierwilligen einen möglichst unbürokratischen Weg ins Studium zu ebnen.“