Düsseldorf. Die NRW-Schulen melden dem Ministerium erneut einen Anstieg der Coronafälle unter Schülerinnen und Schülern: fast 100.000 Infektionen gemeldet.

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Schülerinnen und Schüler in NRW ist erneut gestiegen.

Zum Stichtag 2. Februar meldeten die Schulen insgesamt 95.933 bestätigte Corona-Fälle unter den Kindern und Jugendlichen, teilte das NRW-Schulministerium am Montag mit. Das entspreche 4,72 Prozent der Schüler. In der Vorwoche waren es 76.988 (3,84 Prozent). Zudem befanden sich landesweit 77.572 Schülerinnen und Schüler (3,8 Prozent, Vorwoche: 4,4 Prozent) in einer behördlich angeordneten Quarantäne. Vier Schulen waren pandemiebedingt geschlossen.

Darüber hinaus wurden laut Landesregierung von den Schulen 5.767 bestätigte Corona-Fälle unter den Lehrkräften gemeldet (Vorwoche: 4.101), in Quarantäne befanden sich am 2. Februar weitere 2.114 Lehrkräfte (Vorwoche: 2.086). Insgesamt 78,8 Prozent der Lehrkräfte gaben demnach an, eine Auffrischungsimpfung erhalten zu haben, also geboostert zu sein (Vorwoche: 75,5 Prozent).

Rund zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht im Präsenzunterricht

„Mir ist sehr bewusst, welcher Anstrengungen es an den Schulen mittlerweile bedarf, um den Unterricht auch im dritten Jahr der Pandemie zu organisieren“, sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Es sei richtig gewesen, den Schulen in der vergangenen Woche zusätzliche Handlungsspielräume aufzuzeigen, um etwa bei pandemiebedingten Personalengpässen den Unterricht sicherstellen zu können. Mit diesen Maßnahmen gelinge es, „für mehr als 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler den so wichtigen Präsenzunterricht sicherzustellen.“

Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen und anderen Schulformen beklagen eine sie zunehmend belastende Situation.

Lehrergewerkschaft: Schulbetrieb zur Chefsache machen

Die Lehrergewerkschaft VBE hat NRW-Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) aufgefordert, einen funktionierenden Schulbetrieb zur Chefsache zu machen. „Sie als Ministerpräsident sind gefordert, umfassende, ressortübergreifende Leitplanken für ein funktionierendes Schulsystem in NRW zu setzen“, hieß es in einem offenen Brief an Wüst, den der Verband am Montag (7.1.) veröffentlichte. Die Schulen seien nach zwei Jahren Pandemie und Infektionszahlen „in unvorstellbaren Höhen“ am Limit.

Wüst müsse kurzfristig Entlastungen für Schulleitungen, Lehrkräfte und das gesamte pädagogische Personal auf den Weg bringen. „Die Schulen befinden sich in einer Situation, die durch fehlendes langfristiges Handeln der Landesregierung entstanden ist“, warf der Verband Bildung und Erziehung (VBE) dem Ministerpräsidenten vor. Aktuell könnten Schulen „ausschließlich den Mangel verwalten“.

Es brauche mehr qualifiziertes Personal und Gesundheitsfachkräfte, „damit für die Schülerinnen und Schüler das Ziel der Chancengerechtigkeit keine leere Worthülse bleibt“, mahnten die Unterzeichner des VBE-Landesvorstands. Aktuell seien zudem mobile Testteams vor den Schulen erforderlich.

Lehrer müssten sich wieder auf Unterricht und Förderung der Schülerschaft konzentrieren können, betonte der VBE. In seiner Regierungserklärung Anfang November habe Wüst zugesagt, er werde sich persönlich dafür einsetzen, Bildung und Erziehung nachhaltig zu stärken. „Der VBE NRW fordert Sie heute auf, diese Ankündigung umzusetzen.“

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