Siegen/Bochum. Erst wurde sie verschoben, dann gestoppt, nun startet sie doch: die Großstudie zur Corona-Impfung der Jüngeren im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Die geplante wissenschaftliche Großstudie zur Corona-Impfung von Schülern und Studenten in Siegen-Wittgenstein kann jetzt doch im Impfzentrum des Kreises durchgeführt werden. Schon am morgigen Freitag soll es losgehen.
Der eigentlich für 13. Juli geplante Start des Projekts war zunächst an den hohen Auflagen des Landes für die Impfung der Unter-16-Jährigen im Impfzentrum gescheitert. Der jüngste Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales ebne nun den Weg, teilte der Kreis gestern Abend mit. Das MAGS hatte in der vergangenen Woche alle Impfzentren im Land überraschend für die Impfung auch der Zwölf- bis 15-Jährigen freigegeben.
30.000 jungen Schülern und Studenten soll ein Impfangebot gemacht werden
Dr. Folke Brinkmann, Kinderpulmologin der Universitätskinderklinik in Bochum, begrüßte als eine der beteiligten Forscherinnen die daraufhin erfolgte Entscheidung in Siegen: Es handele sich um eine wichtige Studie, „ein wichtiges Thema, das dringend und unbedingt untersucht werden“.
Insgesamt 30.000 Jugendlichen über zwölf Jahren und jungen Erwachsenen soll im Rahmen des landesweit einmaligen Modell- und Forschungsprojektsein Impfangebot gemacht werden.
Auswirkungen der „Querschnittsimpfung“
Auf wissenschaftlicher Seite sind neben der Bochumer Uniklinik auch Hochschulen und Krankenhäuser in Siegen sowie im Saarland beteiligt. Eine der spannendsten Fragen, die zu klären die Studie helfen soll, ist die nach den Folgen einer solchen „Querschnittsimpfung“ auf das allgemeine Infektionsgeschehen. Eine vergleichbare Studie gebe es bislang noch, hatte Folke Brinkmann bei der Vorstellung des Projekts erklärt. Damals hatte sie zudem gehofft, dass erste Erkenntnisse schon „die Entscheidung über den Schulbetrieb nach den Sommerferien“ erleichtern könnten.