Düsseldorf. Die Kosten für Pflegeheimplätze sind weiter angestiegen. Im bundesweiten Vergleich bleibt die Betreuung im Heim in NRW besonders teuer.
Die Pflegeheimplätze in Nordrhein-Westfalen bleiben mit durchschnittlich 2496 Euro im Monat die teuersten im Bundesvergleich. Das geht aus neuen Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand vom 1. Juli hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.
Im bundesweiten Schnitt stiegen die von den Pflegebedürftigen und ihren Familien selbst zu zahlenden Anteile weiter auf nun 2125 Euro pro Monat. Das sind 57 Euro mehr als zu Jahresbeginn und 110 Euro mehr als Mitte vergangenen Jahres. Es gibt aber weiter erhebliche regionale Unterschiede. Am niedrigsten ist demnach die Belastung für Heimbewohner in Sachsen-Anhalt mit 1539 Euro im Monat.
Pflegereform soll ab 2022 Entlastung bringen
In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen daneben aber noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu. Der Eigenanteil allein für die reine Pflege stieg nun im bundesweiten Schnitt auf 873 Euro, nachdem es zum 1. Januar 2021 noch 831 Euro gewesen waren.
Entlastung soll eine Pflegereform bringen, die die Koalition noch beschlossen hat. Heimbewohner bekommen demnach ab 1. Januar 2022 einen neuen Zuschlag. Der Eigenanteil für die reine Pflege soll damit im ersten Jahr im Heim um 5 Prozent sinken, im zweiten Jahr um 25 Prozent, im dritten Jahr um 45 Prozent und ab dem vierten Jahr um 70 Prozent.
Verband der Ersatzkassen: Pflegereform reicht nicht aus
Die Vorstandschefin des Verbandes der Ersatzkassen, Ulrike Elsner, sagte der dpa, diese „kleine Pflegereform“ reiche bei weitem nicht aus. Es gelte, Pflegebedürftige spürbar zu entlasten und die Finanzierung langfristig zu sichern. Nötig sei unter anderem ein dauerhaft höherer Steuerzuschuss für die Pflegeversicherung