Essen. Über 220 NRW-Kliniken erhalten Gelder für eine zweite Corona-Prämie der Beschäftig. Die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu
Mitten in der dritten Corona-Welle werden viele Klinikbeschäftigten in NRW Gelder aus der zweiten Corona-Prämie des Bundes erhalten. Nach Angaben der Krankenhausgesellschaft NRW erhalten 228 der über 340 Kliniken im Land eine Gesamtsumme von rund 108 Millionen Euro. Diese Gesamtsumme liegt noch einmal über dem Betrag, der für die erste Klinik-Prämie 2020 bundesweit zur Verfügung gestanden hatte.
Mit dem Bonus soll die besondere Belastung von Pflegefachkräften im vergangenen Pandemiejahr gewürdigt werden. Insgesamt werden dafür 450 Millionen Euro bereitgestellt. Es profitieren bundesweit Mitarbeitende in rund 1.000 anspruchsberechtigten Krankenhäusern. Neben Pflegekräften sollen Prämien auch an andere Beschäftigte fließen können, die aufgrund der Versorgung von Corona-Patienten besonders belastet waren.
Knapp drei Millionen Euro für Uniklinikum Essen
Mit bis zu drei Millionen Euro erhält das Universitätsklinikum Essen die meisten Mittel für sein Beschäftigten. Auch das Helios-Klinikum und das Evangelische Klinikum Niederrhein in Duisburg werden mit je über einer Million Euro bedacht. In Bochum, dessen Kliniken bei der ersten Corona-Prämie 2020 leer ausgegangen waren, bekommen fünf Häuser nun insgesamt über 2,8 Millionen Euro.
Die konkrete Verteilung an die Beschäftigten soll in den Krankenhäusern erfolgen. Je Mitarbeiter sind bis zu 1500 Euro als steuerfreie Zuzahlung vorgesehen. Die Gelder müssen bis zum 30. Juni ausgezahlt werden. Von der ersten Corona-Prämie, für die 2020 bundesweit rund 100 Millionen Euro zur Verfügung gestanden hatten, haben in NRW nur 97 Kliniken und deren Mitarbeiter profitiert.
Klinikvertreter: Geleistete Arbeit wird wertgeschätzt
Klinikvertreter sprechen von einer finanziellen Wertschätzung. „Die Prämie ist auch ein Zeichen des Staates, der Gesellschaft, dass man die geleistete Arbeit in der Pandemie würdigt und wertschätzt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß.
Grundsätzlichen Anspruch auf eine Prämie als Sonderleistung haben Kliniken, wenn sie 2020 durch die Behandlung von mit dem Coronavirus infizierten Patienten besonders belastet waren. Kliniken mit weniger als 500 Betten mussten wenigstens 20 Corona-Fälle behandelt haben, bei größeren Häusern liegt die Grenze bei mindestens 50 Corona-Patienten.
Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu
Landesweit spitzt sich die Lage an den Kliniken unterdessen zu.Auf den Intensivstationen in NRW sind am Dienstag nur noch 641 Betten frei gewesen, wie das „DIVI-Register“ meldet. Am Montag waren es noch 720 Betten.
970 der Intensivpatienten werden wegen der Folgen einer Corona-Infektion behandelt. Das Landesgesundheitsministerium hat bereits am vergangenen Freitag an die Krankenhäuser in NRW appelliert, nötigenfalls planbare Eingriffe zu verschieben.