Düsseldorf. Nach den Osterferien soll verbindlich zweimal die Woche jeder getestet werden. Das Schulministerium plant zudem mit Wechselunterricht.
Auch Nordrhein-Westfalen führt eine Corona-Testpflicht für Schüler ein. Das gab NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstagabend bekannt. Die konkrete Ausgestaltung und die rechtlichen Grundlagen würden noch erarbeitet und mit anderen Bundesländern abgestimmt. Zuvor hatte Niedersachen ebenfalls eine Testpflicht angekündigt.
„Verpflichtende Selbsttests als zusätzliche Sicherheit tragen dazu bei, das Dunkelfeld von symptomlos Erkrankten aufzuhellen und die weitere Ausbreitung der Pandemie zu verhindern. Sie sorgen dafür, dass der Schulbetrieb sicherer wird“, erklärte Gebauer.
Schulen sollen wieder mit Wechselunterricht starten
Nach aktuellen Planungen sollen die Schulen nach den Osterferien zunächst für zwei Wochen in den Wechselunterricht starten. Dabei sind zwei Selbsttests pro Woche für alle Kinder und Lehrkräfte vorgesehen. Allerdings schränkte das Schulministerium ein, dass alle Pläne vorbehaltlich der Infektionslage seien. Kommende Woche wollen sich die Kultusminister der Länder auf eine gemeinsame Linie verständigen. „Wir wollen alles tun, um eine Wiederaufnahme des Unterrichtsbetriebs nach den Osterferien zu ermöglichen und tauschen uns dazu wie angekündigt in der kommenden Woche mit den schulischen Verbänden aus“, kündigte Gebauer an.
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte die Debatte um Maskenpflicht und eine mögliche längere Schulschließung nach den Ferien in dieser Woche mit einem Talkshow-Auftritt befeuert. Mit Blick auf eine hohe Zahl von bis zu 20 Prozent an Testverweigerern in den Schulen hatte er mehr Verbindlichkeit gefordert.
Unklar ist bislang, ob sich die Testpflicht mit der allgemeinen Schulpflicht rechtlich verträgt. Außerdem muss geklärt werden, wo die Kinder künftig den Test absolvieren und wie die Ergebnisse protokolliert werden. Laschet hatte außerdem mit der Bemerkung aufhorchen lassen, der Start des Wechselunterrichts nach den Osterferien sei wegen der hohen Corona-Infektionszahlen keineswegs sicher.
Lehrergewerkschaft GEW begrüßt Entscheidung der Landesregierung
Die Lehrergewerkschaft GEW begrüßte die Entscheidung der Landesregierung, die Selbsttests für Schüler nach den Osterferien verpflichtend zu machen. „Wir schlagen vor, dass die Tests im Regelfall zuhause unter Aufsicht und mit Hilfe der Eltern vorgenommen werden", sagte die GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern. So werde vermieden, dass sich infizierte Schüler überhaupt erst auf den Weg zur Schule machten.
Für Schüler, die ohne Tests in die Schulen kämen, sollen nach Wunsch der GEW mobile Test-Teams bereitstehen. Bislang blieb die Testaufsicht während der Unterrichtszeit an den Lehrern hängen.