Essen. In den Pflegeheimen sinken die Corona-Fallzahlen, NRW hat die Impfungen abgeschlossen.
Nach dem weitestgehenden Abschluss der Corona-Schutzimpfungen in den NRW-Pflegeheimen wird der Ruf nach Lockerungen der sehr strengen Schutzregeln in den Einrichtungen laut. Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter forderten immer ungeduldiger Erleichterungen in den Heimen ein, sagte Elke Hammer-Kunze, Vize-Chefin der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Westliches Westfalen.
„Es wird auch weiterhin das Restrisiko von Infektionen bestehen, aber zum Wohl unserer Bewohner müssen wir mutig einen Schritt vorangehen. Unsere Bewohner mussten auf sehr viel verzichten und sie haben gelitten.“
Robert-Koch-Institut meldet für NRW 147.573 stationär Gepflegte mit Zweitimpfung
Im Gegensatz zum stagnierenden Landestrend sinken die Corona-Fallzahlen in den rund 2300 stationären Einrichtungen der Altenpflege weiterhin deutlich. Kurz vor Weihnachten gab es noch 5.000 Infizierte unter den etwa 170.000 Bewohnern, am Dienstag sank die Zahl auf 339 – das ist ein Rückgang um über 90 Prozent. Bewohner und Mitarbeiter der Pflegeheime wurden in NRW zuerst geimpft. Laut RKI haben 147.573 stationär Gepflegte ihre Zweitimpfung erhalten.
Hammer-Kunze unterstreicht, dass mit den Impfungen die Hoffnung nach Lockerungen einhergegangen , die aber ausgeblieben seien. Weiterhin vom Land vorgegebene Besuchsbegrenzungen, Schnelltests im Zwei-Tages-Rhythmus für geimpfte Mitarbeiter oder umfangreiche Schutzkleidung für sie im Umgang mit geimpften Bewohnern – all das sei für die Betroffenen schwer nachzuvollziehen.
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Gemeinschaftsangebote müssten in den Fokus gerückt werden, um Bewohner zu aktivieren und aus der „gespürten Isolation“ zu holen. Daran sollten unter Schutzmaßnahmen auch Ungeimpfte teilnehmen können, so Hammer-Kunze.
Ministerium: Lockerungen werden vorbereitet, Unsicherheiten bleiben
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Die Gesundheitsminister der Länder haben sich zum Montagsanfang bereits auf Erleichterungen für die stationäre Pflege verständigt, für die sich im Vorfeld auch der Ethikrat ausgesprochen hatte. Das NRW-Gesundheitsministerium erklärte am Mittwoch, nachdem die Impfungen in den Heimen abgeschlossen seien, würden nach Rücksprache mit Betreibern derzeit mögliche Lockerungen vorbereitet.
Das Ministerium verwies zugleich auf Unsicherheiten etwa zur Infektiosität von Geimpften, zu Mutationen und infolge der geringe Impfquote in der Gesamtbevölkerung. „Es besteht somit nach wie vor eine erhebliche Gefahr, so dass insbesondere bei höheren Infektionszahlen außerhalb von Einrichtungen Infektionen in Pflegeeinrichtungen hineingetragen werden könnten“ und gerade ungeimpfte Bewohner zu Schaden kämen.